Während Corona-Pandemie Aachen stellt Karnevalskonzept mit Online-Session und Attesten vor

Aachen · Der „Orden wider den tierischen Ernst“ ist deutschlandweit berühmt: Die Verleihung an Iris Berben werden dieses Jahr wohl nur 300 Gäste im Saal sehen. Sie müssen im Zweifel ein Attest mitbringen. Der Aachener Karnevalsverein plant seine Session weitgehend im Internet.

 NRW-Ministerpräsident Armin Laschet bei der Verleihung des „Ordens wider den Tierischen Ernst 2020“.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet bei der Verleihung des „Ordens wider den Tierischen Ernst 2020“.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Der Aachener Karnevalsverein (AKV) hat konkrete Pläne vorgestellt, wie das Brauchtum in Zeiten von Corona aussehen soll: Es wird eine fünfwöchige Online-Session und nur zwei zentrale Saal-Veranstaltungen geben. Sowohl zur Prinzenproklamation als auch zur Verleihung des berühmten „Ordens wider den tierischen Ernst“ sollen jeweils nur rund 300 Gäste kommen – wenn die Coronaschutzverordnung das erlaubt und das Gesundheitsamt das Hygienekonzept genehmigt. Sie müssen eventuell auch einen negativen Corona-Test vorweisen, wie Präsident Werner Pfeil der Deutschen Presse-Agentur erläuterte.

Normalerweise, so der FDP-Landtagsabgeordnete Pfeil, wären 1280 Gäste im Saal erlaubt. Nun sollen es 300 sein - die in zwei Eingängen und zwei Schichten zu ihren Plätzen geführt werden. Auf der Bühne werde es vermutlich keine Tanznummern geben und statt Live-Gesang möglicherweise Playback. Büttenreden sollten drin sein. Und auch Iris Berben käme am 30. Januar als neue Ordensritterin zu Wort. Übertragen wird die Ordensverleihung beim WDR und die Prinzenproklamation laut Pfeil bei Youtube. Dort soll es von Anfang Januar bis Aschermittwoch auch eine Art Prinzen-TV geben: Vier Aufzeichnungen pro Woche mit Rednern, Vereinen, Einspielern.

Der Prinz in einem vollen Saal - laut Pfeil ist das ausgeschlossen: „Er wird in einem offenen Wagen zum Beispiel vor einem Seniorenheim oder einer Schule vorfahren.“ Ansonsten wolle man das Brauchtum eben virtuell zu den Menschen bringen. „Alles was mit Party zu tun hat, haben wir gestrichen. Alles, was Nähe mit sich bringt, werden wir nicht durchführen“, so Pfeil: „Was wir planen, muss von der Coronaschutzverordnung abgedeckt und von Gesundheits- wie Ordnungsamt abgenickt sein.“

Die Gesundheit stehe an erster Stelle, sagte Pfeil. Dennoch soll Kostenpflichtiger Inhalt Karneval in Aachen stattfinden - „nur eben anders.“ Was die Frage eines möglichen Rosenmontagszugs angeht, ist der Festausschuss Aachener Karneval zuständig. Wie in den anderen Hochburgen Köln, Düsseldorf und Bonn ist hier noch völlig offen, wie ein Umzug aussehen könnte. In Aachen kamen zuletzt mehr als 200.000 Zuschauer zum Rosenmontagszug.

(chal/dpa)
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