Start der Karnevalssession Kabelbinder um den Hals gezogen – sieben Festnahmen in Köln

Köln · In Köln feierten Tausende den Auftakt der neuen Karnevalssession. Einige bekamen Platzverweise oder Strafanzeigen, die Polizei fahndet nach dem Täter einer Kabelbinder-Attacke. In Düsseldorf blieb es ruhig.

 Die Polizei ist jedes Jahr an Karneval im Großeinsatz (Archivbild).

Die Polizei ist jedes Jahr an Karneval im Großeinsatz (Archivbild).

Foto: dpa/Marcel Kusch

Zum Start der Karnevalssaison in Köln hat es mehrere gefährliche Angriffe auf Feiernde gegeben. Ein Unbekannter hat einem Karnevalisten von hinten einen Kabelbinder um den Hals gelegt und fest zugezogen. Ein Arzt im Sanitätszelt befreite den 22-Jährigen von dem Plastikband, wie die Polizei am Montagabend mitteilte. Bei ihren Ermittlungen zu der Tat am Nachmittag schilderte ein Sanitäter den Kriminalbeamten, dass es am frühen Vormittag einen ähnlichen Fall gegeben habe.

Im Fall des 22-Jährigen erklärte der Arzt den Polizisten, dass der Kabelbinder so fest um den Hals gezogen war, dass dadurch nach seiner Einschätzung die Durchblutung des Kopfes eingeschränkt war. Es sei eine erstzunehmende Straftat, die von gefährlicher Körperverletzung bis hin zu einem versuchten Tötungsdelikt gewertet werden könne, so die Polizei. Weitere Opfer und Zeugen werden gebeten, sich zu melden.

Nach dem Angriff sucht die Kölner Polizei nach dem Täter. Es werde geprüft, ob Kameras den Vorfall aufgezeichnet haben, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen.

Zwei junge Männer stehen im Verdacht, in Köln Steine und andere Baustoffreste von einem Hochhaus geworfen und damit einen Passanten verletzt zu haben. Einer der „Klumpen“ traf einen 18-jährigen Karnevalisten am Fuß, der dabei leicht verletzt wurde, wie die Polizei am Montag mitteilte. Polizisten nahmen zwei 17 und 19 Jahre alte Männer fest, die sich in dem Haus befanden. Sie sollen gegen 16 Uhr in Neustadt-Süd die Baustoffreste vom Dach des neunstöckigen Gebäudes geworfen haben.

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Foto: dpa/Oliver Berg

Bis zum späten Abend seien 82 Platzverweise ausgesprochen und sieben Menschen festgenommen worden, hieß es in der Karnevals-Bilanz der Kölner Polizei. Es habe unter anderem 29 Körperverletzungsdelikte gegeben. Gegen mehrere betrunkene Nutzer von E-Scootern wurden Straf- oder Ordnungswidrigkeits-Anzeigen erstattet. Mehrfach wurde laut Polizei zudem das Lkw-Fahrverbot missachtet.

Eine Passantin ist im Karnevalschaos in der Kölner Südstadt von einer Stadtbahn erfasst und schwer verletzt worden. Der Bahnfahrer habe einen Schock erlitten, ebenso sein Kollege, der die entgegenkommende Bahn steuerte und das Unglück sah. Die Strecke blieb zunächst gesperrt. Die 34-Jährige Frau sei nicht kostümiert und somit wohl keine Karnevalistin gewesen.

In Düsseldorf gab es am 11. November nach Angaben der Polizei keine Vorfälle.

(lukra/mba/dpa)
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