Corona-Pandemie Laumann unterstützt Hilferuf an die Chinesen

Heinsberg · In einem offenen Brief an Chinas Staatspräsident Xi Jinping bittet der Landrat des voM Coronavirus stark betroffenen Kreises Heinsberg um Amtshilfe. Die Volksrepublik möge medizinisches Material liefern. Unterstützung kommt dafür vonseiten des NRW-Gesundheitsministers.

 Stephan Pusch (l.) und Karl-Josef Laumann bei einer Pressekonferenz Ende Februar – kurz nach Bekanntwerden der ersten Coronafälle im Kreis Heinsberg.

Stephan Pusch (l.) und Karl-Josef Laumann bei einer Pressekonferenz Ende Februar – kurz nach Bekanntwerden der ersten Coronafälle im Kreis Heinsberg.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Der Heinsberger Landrat  Stephan Pusch hat sich mit einem Brief an die chinesische Staatsführung gewandt. Darin schreibt er mit Blick auf die knappe medizinische Schutzausrüstung: „In meiner Funktion als Landrat bitte ich daher die Volksrepublik China um Unterstützung.“ Auch sei ihm an einem fachlichen Erfahrungsaustausch mit chinesischen Medizinern gelegen. Und Pusch bringt eine Partnerschaft des Kreises Heinsberg mit der Provinz Wuhan ins Spiel. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Am Abend verkündete Pusch per Videobotschaft bei Facebook, der chinesische Generalkonsul in Düsseldorf habe sich bei ihm telefonisch gemeldet und seine Hilfe bei der Beschaffung des medizinischen Materials für die Heinsberger in Aussicht gestellt.

„Das ist eine gute Sache“, lobte NR-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) den Brief seines  Parteifreunds. Die Produktion der Schutzausrüstungen liege ohnehin vor allem in chinesischer Hand. Er könne den Landrat verstehen, was die Beschaffung von Schutzkleidung angehe. Auch die Länder und der Bund bemühten sich zurzeit intensiv, weitere zu beschaffen. „Die Situation ist zurzeit in ganz Deutschland gleich.“ Eigentlich sei nichts auf dem Markt. Der Kreis Heinsberg habe aber am Wochenende von der Bundeswehr 30.000 Schutzmasken und 5000 Kittel geliefert bekommen.

Die Telefonate mit dem Landrat seien trotz dessen öffentlicher Kritik weiterhin von Freundlichkeit geprägt. „Wir waren immer in Kontakt.“ Die Entscheidungen seien alle gemeinsam getroffen worden. Auch die Richtlinien des Robert-Koch-Instituts seien pragmatisch umgesetzt worden. „Aus meiner Sicht ist die Zusammenarbeit in Ordnung.“ Die Landesregierung werde weiterhin alles daran setzen, möglichst viele Schutzmasken zu beschaffen. „Aber ich kann nicht garantieren, dass es genug Schutzausrüstung geben wird.“ Es sei zwar möglich, in Deutschland Masken zu nähen. Es fehle aber an den geeigneten Stoffen – für den Einsatz in der Medizin müssten sie ganz besondere Arbeitsschutzbedingungen erfüllen.

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