Junge dänische und deutsche Künstler im KIT

Diese luftig leichte Sommer-Ausstellung würde man sich lieber bei Tageslicht anschauen. Dort käme die Farbfrische der jungen Kunst viel besser zur Geltung als im künstlich beleuchteten Tunnel des KIT. Das ist aber auch das einzige Manko dieser Gruppenschau, zu der vier dänische und zwei deutsche Künstler eingeladen wurden.

Die jungen Künstler sind miteinander befreundet, bezeichnen sich aber nicht als Künstlergruppe. Den neo-impressionistische Stil der Maler und die an der Natur orientierte Formensprache der Bildhauer könnte man aber als formale Klammer für die sechs unterschiedlichen Konzepte geltenlassen.

Sofie Holten aus Kopenhagen schafft es, die Spiegelung von Gebäuden auf einer Wasserfläche in erdenschwere Plastiken zu verwandeln. Aus drei Tonnen ungebranntem Ton besteht ihre materialisierte Fata Morgana. Von Sylvester Hegner stammt eine Serie fein komponierter Gemälde, deren Bildsprache an den Pointillismus oder grobe Pixel-Technik denken lässt. Seine Motive (Gefäße, Akte, Stillleben) holt sich der in Berlin lebende Maler aus der Kunstgeschichte. Tamina Amadyar (in Kabul geboren) studiert noch bei Tal R an der Düsseldorfer Kunstakademie. Aus spröder Ölkreide erschafft sie geheimnisvolle Landschaften und nächtliche Straßenszenen. Noch etwas düsterer erscheinen die auf Furnierplatten gemalten Strukturen von Philip Seibel. Mit Spritzpistole und gediegener Schleiftechnik erschafft Seibel technisch perfekte Bilder, unter deren glatten Spiegel-Oberflächen etwas Unheimliches zu lauern scheint. Weitere Arbeiten stammen von Allan Rand und Sine Hesselager Blanné, die in ihren Skulpturen rätselhafte Formen von archäologischen Fundstücken variiert.

Kunst im Tunnel, Mannesmannufer 1b, bis 2. September

(RP)
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