Jetzt muss der Chef ran

Beziehungen zu nutzen, ist nicht automatisch ehrenrührig, im Rheinland eh nicht. Aber es kommt darauf an, in welcher Position man ist. Und die eines Sparkassen-Vorstandes ist eine sehr herausragende. Dass Goßmann sich bewusst irgendeiner Vorteilsnahme schuldig gemacht hat, ist angesichts der Intelligenz dieses Mannes kaum vorstellbar.

Aber schon allein die Tatsache, dass er ein Grundstück kaufte von einem Makler, dessen Kreditanträge an die Sparkasse auch über seinen Tisch gehen, lässt Fingerspitzengefühl vermissen. Da ist die Interessenkollision programmiert, und – ebenso schlimm – das Gerede darüber sowieso. Für die Sparkasse ist dieser erneute Streit – egal, wie das Ergebnis der Untersuchung der Wirtschaftsprüfer aussehen wird – ein weiterer Fleck auf der Weste. Man wünscht diesem wirtschaftlich erfolgreichen Kreditinstitut endlich Ruhe – nicht nur von oben verordnet, sondern aus sich heraus und mit einer kompetenten, von der Politik getragenen Spitze. Eine Aufgabe für den OB: Die Sparkasse ist Chefsache. ho-

(RP)
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