Die grossen Düsseldorfer Hallen ISS Dome setzt auf Sport und Show

Düsseldorf · In Düsseldorfs zweitgrößter Halle feiert Markus Lanz sein Debüt als Moderator von "Wetten, das..?". Noch wichtiger für die Entwicklung der Halle ist aber, dass die DEG nun sicher weiter aufs Eis gehen kann. Der große Streipunkt am 2006 eröffneten Dome bleibt die Verkehrsanbindung.

 Der ISS-Dome in Rath: Ein Streitpunkt der Halle bleibt die Verkehrsanbindung.

Der ISS-Dome in Rath: Ein Streitpunkt der Halle bleibt die Verkehrsanbindung.

Foto: Bußkamp, Thomas

Kann es einen würdigen Nachfolger für Thomas Gottschalk geben? Diese Frage werden sich am 6. Oktober mehr als 15 Millionen Fernsehzuschauer stellen. Dann bestreitet Markus Lanz seine erste Show als Moderator von "Wetten, dass..?" — und zwar im ISS Dome in Düsseldorf.

Für die Betreiber der Halle ist die Zusage für die große Fernseh-Show ein Coup, denn "Wetten, dass..?" bietet die Möglichkeit, den ISS Dome als moderne Veranstaltungshalle mit höchstem technischen Standard vor großem Publikum zu präsentieren. Und das ist der Anspruch an die 2006 eröffnete Halle, die nach der Esprit-Arena (wenn sie ihr Dach schließt) die zweitgrößte in Düsseldorf ist.

Bis zu 13400 Zuschauer finden in dem schüsselförmigen Bau in Rath Platz. Das sind deutlich mehr als in der Mitsubishi Electric Halle. Die Veranstaltungsfläche kann von 1800 auf 2400 Quadratmeter erweitert werden, die Ausstattung der Halle, wie etwa die Aufteilung in Sitz- und Stehplätze, lässt sich umgestalten. Das alles sind Voraussetzungen, um internationale Größen für einen Auftritt zu gewinnen.

Von denen sind in den ersten fünf Jahren viele gekommen. Unter anderem waren Elton John, AC/DC und Pink für ein Gastspiel da. Im vergangenen Jahr gab es neben dem Sport 15 Konzerte und Shows in der Halle, dazu 17 Business-Veranstaltungen. Auch in diesem Jahr stehen noch hochkarätige Termine an. Im Dezember kommt der Komiker Mario Barth für zwei Shows, das Eis-Musical zum Trickfilm "Ice Age" ist an vier Terminen zu Gast.

Wie es um das Geschäftsergebnis der Halle steht, gibt die städtische Hallengesellschaft allerdings nicht bekannt. Kritiker bemängeln, dass die Düsseldorfer Hallen schlecht vermarktet werden. Der Dome erreichte mit 260 000 Besuchern im vergangenen Jahr jedenfalls ein solides Ergebnis bei den Zuschauern. Bekannt ist: Die Konkurrenz in der Region ist knallhart. Köln, Oberhausen und Dortmund haben ähnliche Arenen, und die Zahl der Stars, die genug Publikum ziehen, ist überschaubar.

Noch viel glücklicher als über die Zusage für "Wetten, dass..?" dürfte man bei der städtischen Hallengesellschaft deshalb darüber sein, dass im September wieder Eis für den Hallenboden hergestellt werden kann. Denn nach der finanziellen Rettung ist die nächste Saison für die DEG gesichert, für die der ISS Dome einst in erster Linie gebaut wurde, weil das Stadion an der Brehmstraße nicht mehr dem Liga-Standard entsprach. In der kommenden Saison gibt es nun wieder rund 30 Heimspiele in der 1. Liga. Das Interesse am Eishockey in der Stadt nimmt dabei nach jahrelangem Rückgang (der schon im alten Stadion begann) wieder zu. Der Schnitt liegt bei 5250 Zuschauern.

Nicht nur die Eishockey-Fans beklagen sich immer wieder über das größte Manko der Halle: die Verkehrsanbindung. Es fehlt immer noch eine Straßenbahn-Linie ins Rather Gewerbegebiet. Derzeit werden die Zuschauer mit Shuttle-Bussen abgeholt. Bald will die Stadt das letzte nötige Grundstück erwerben, um die Schienen für die verlängerte Linie 701 legen zu können — bis die Bahn fährt, wird es aber noch Jahre dauern.

(RP)
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