Düsseldorf In NRW fehlen Tausende von Wohnungen für Studenten

Düsseldorf · 28 Prozent der 550 000 Studierenden in NRW wohnen bei ihren Eltern zu Hause. Gut 40 Prozent leben in einer Mietwohnung, 21,9 Prozent in einer Wohngemeinschaft und 8,7 Prozent in einer Studentenwohnanlage. Dies geht aus der neuen Jahresbilanz der NRW-Studentenwerke hervor. Demnach gibt es landesweit rund 49 500 öffentlich geförderte Studentenwohnungen; erforderlich seien aber noch weitere 5000 Unterkünfte, sagte Detlef Rujanski, Geschäftsführer des Studentenwerks Siegen. Besonders groß sei der Mangel an preiswerten Studentenwohnungen in Aachen, Köln, Münster, Siegen und Paderborn.

Nach Angaben von Helga Fels (Arbeitsgemeinschaft der Studentenwerke NRW) werden landesweit 85 Prozent der Studierenden von ihren Eltern finanziell unterstützt. 68 Prozent tragen neben ihrem Studium mit eigenem Verdienst zum Unterhalt bei. Im vergangenen Jahr seien Bafög-Mittel von mehr als 500 Millionen Euro an Studierende ausgezahlt worden. Der durchschnittliche Bafög-Betrag liege bei 431 Euro im Monat. Fels erklärte, dass bei Bafög-Anträgen wegen des verstärkten Personaleinsatzes inzwischen "die Durststrecke überwunden" sei. Dennoch könne es zum Wintersemester 2014/15 zu Engpässen kommen. Ein komplett ausgefüllter Bafög-Antrag könne innerhalb von drei Wochen bearbeitet werden. Allerdings räumte Fels ein, dass es sich beim Ausfüllen dieses Antrags um eine recht komplizierte Materie handle: "Ich weiß auch nicht, wie man das vereinfachen kann."

Bei den Lehr- und Lernbedingungen habe sich die Lage mittlerweile entspannt, sagte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD). Dies sei in erster Linie auf die großen Kraftanstrengungen der Hochschulen zurückzuführen. Zwar könne es auch in diesem Jahr wieder zu Beginn des Wintersemesters "ruckeln", doch Notpläne für die Schaffung zusätzlicher Seminarräume seien nicht mehr erforderlich.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort