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Hattingen Höhere Prämien für den Bio-Landbau

Hattingen · Bio-Produkte werden immer stärker nachgefragt, doch die Umstellung von konventionellem auf biologischen Anbau stagniert in NRW. Nur 4,8 Prozent der Nutzfläche (70 000 Hektar) werden nach ökologischen Richtlinien beackert, nur jeder 20. Betrieb produziert Bio. "Während der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln boomt und bundesweit im Jahr 2013 um über sieben Prozent gestiegen ist, stellen derzeit kaum noch Landwirte ihre Produktion auf ökologische Wirtschaftsweisen um", sagte NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel (Grüne) gestern in Hattingen, wo er die Jahresbilanz des Öko-Landbaus zog.

Deshalb will NRW bessere Anreize setzen, damit die Landwirtschaft "grüner" wird. Da höhere Preise das Risiko der Umstellung und geringere Erträge nicht abdecken, müsse das Land einspringen, sagte Remmel. Bewilligt die EU-Kommission die Landespläne, bekommen die Landwirte ab 2015 im ersten und zweiten Jahr 520 Euro bei Ackerbau und 330 Euro bei Grünland pro Hektar. Damit stünde NRW an der Spitze der deutschen Bundesländer bei den Ökoprämien. Auch die Prämien in den Folgejahren wären mit 260 Euro (Acker) und 220 Euro (Grünland) ein Höchstwert (vorher 180 und 170 Euro pro Hektar).

Deutschland ist für Bio-Produkte einer der wichtigsten Märkte, doch viele Waren werden importiert: 87 Prozent der Bio-Tomaten, 43 Prozent der Bio-Äpfel und 41 Prozent der Bio-Möhren wurden im Ausland angebaut. "Wir haben noch Potenzial in NRW", betonte Remmel. Warum derzeit wenige Landwirte umstellen, erklärte die Landesvereinigung Ökologischer Landbau mit der Situation auf dem Weltmarkt. Die Getreide- und Milchpreise seien seit Jahren auf hohem Niveau. Zudem sei Anbaufläche knapp, die Pacht dementsprechend hoch.

Heute beginnen die Aktionstage Ökolandbau, bei denen bis zum 14. September landesweit nach Öko-Richtlinien arbeitende Bauernhöfe und Gärtnereien, Bäcker, Metzger und Naturkosthändler ihre Produkte vorstellen. Alle Termine finden sich im Internet unter www.oekolandbau-nrw.de

(RP)
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