Übersicht Bei diesen Studiengängen gibt es die meisten Abbrüche

Düsseldorf · Etwa ein Viertel der Studierenden in Deutschland brechen ihr Studium ab. Und die Studiengänge, die ihnen zu schaffen machen, könnten unterschiedlicher kaum sein.

Die 20 beliebtesten Studiengänge in Deutschland
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Die 20 beliebtesten Studiengänge an deutschen Unis

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Foto: Pexels.com / Abby Chung

Für den Einzelnen mag sich der Studienabbruch als beste Entscheidung für den individuellen Lebensweg erweisen, für Hochschulen sind Studienabbruchquoten ein Qualitätsmerkmal oder eben auch genau das Gegenteil davon. Denn der akademisch qualifizierte Nachwuchs ist eine wichtige Säule der Gesellschaft und sollte mithilfe qualifizierter Lern- und Lehrmethoden gefördert werden. Eine hohe Anzahl an Studienabbrechern legt zumindest die Vermutung nahe, dass irgendetwas im System noch nicht optimal funktioniert.

Wie das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) 2022 in seiner Studienabbruchstudie herausfand, liegt die Abbruchquote leicht höher als in der Erhebung, die zwei Jahre zuvor durchgeführt wurde. Demnach brachen 2020 mit 28 Prozent etwa ein Viertel aller Bachelorstudierenden in Deutschland ihr Studium ab.

Auffällig ist allerdings, dass mit 35 Prozent deutlich mehr Bachelorstudenten an Universitäten ihr Studium abbrachen, als an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW), die umgangssprachlich auch als Fachhochschulen bezeichnet werden. Denn dort waren es nur 20 Prozent.

In diesen Fächern brechen die meisten Bachelorstudenten an Universitäten ihr Studium ab:

  • Mathematik / Naturwissenschaften (Studienabbruchquote von 50 Prozent)
  • Geisteswissenschaften (Studienabbruchquote von 49 Prozent)

Die Ingenieurwissenschaften kommen auf eine Abbruchquote von 35 Prozent an den Universitäten und liegen damit im Mittelfeld. Besonders gut schneiden Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Studiengänge (21 Prozent), Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften (18 Prozent) und Lehramtsstudiengänge (10 Prozent) ab, wo vergleichsweise wenig abbrechen.

In diesen Fächern brechen die meisten Bachelorstudenten an Fachhochschulen ihr Studium ab:

  • Mathematik / Naturwissenschaften (Studienabbruchquote von 39 Prozent)
  • Ingenieurwissenschaften (Studienabbruchquote von 30 Prozent)

Auch hier können Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (13 Prozent) und Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften (19 Prozent) die meisten Studierenden halten.

Bei den Masterstudierenden fällt die Quote der Studienabbrecher mit 21 Prozent deutlich geringer aus als bei den Bachelorstudierenden. Hierbei ist der Unterschied zwischen Universitäten (20 Prozent) und Fachhochschulen (23 Prozent) kaum spürbar. Doch die Studiengänge mit den höchsten Abbruchquoten dagegen sind sehr unterschiedlich.

In diesen Fächern brechen die meisten Masterstudenten an Universitäten ihr Studium ab:

  • Geisteswissenschaften / Sport (Studienabbruchquote von 37 Prozent)

Besonders wenig Studienabbrecher finden sich dafür in den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften sowie Lehramt, denn beide weisen eine geringe Abbruchquote von 16 Prozent auf.

In diesen Fächern brechen die meisten Masterstudenten an Fachhochschulen ihr Studium ab:

  • Ingenieurwissenschaften (Studienabbruchquote von 23 Prozent)

Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Studienabbruchquote von 22 Prozent)

Bei den Staatsexamen kommen die Rechtswissenschaften mit 35 Prozent auf die höchste Abbrecherquote.

(hf)
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