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Tipps für die Online-Bewerbung So gelingt die Vorstellung per Video

Düsseldorf · Vorstellungsgespräche per Video-Interview sind im Trend. In der Corona-Pandemie nutzen viele Arbeitgeber diese Art der Bewerberauswahl. Aber auch hier ist eine gute Vorbereitung wichtig.

 So nicht: Mit Getränken oder Snacks sollte man nicht zum Bewerbungsgespräch vor dem Bildschirm erscheinen.

So nicht: Mit Getränken oder Snacks sollte man nicht zum Bewerbungsgespräch vor dem Bildschirm erscheinen.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Die Corona-Pandemie wird einige Spuren in der Gesellschaft hinterlassen. Eine Neuerung, die uns auch künftig sicher aus dieser Zeit erhalten bleiben wird, sind Vorstellungsgespräche per Video-Telefonie. „Vor allem bei Erstgesprächen, die früher in der Regel persönlich geführt wurden, wird dies – so meine Einschätzung heute – voraussichtlich von den Unternehmen vermehrt beibehalten werden“, sagt Ilke Kaymak, Leiterin des Career Service der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. „Digitale Jobinterviews gewinnen an Bedeutung – gerade wenn es um ein erstes Kennenlernen geht. Für weitere Runden mit wenigen Bewerbern trifft man sich dann gegebenenfalls persönlich.“

Dabei gilt es, sich für die Interviews per Video-Chats mit Tools wie „Teams“ oder „Zoom“ besonders gut vorzubereiten. „Denn am Bildschirm geht das Zwischenmenschliche eher verloren und das gesprochene Wort rückt sehr viel stärker in den Mittelpunkt. Jedes Stottern, jedes wenig überzeugende Argument steht dann leider überdeutlich im Raum“, erläutert Ilke Kaymak.

Daher empfiehlt die Leiterin des Career Service, sich auf typische Fragestellungen extrem gut vorzubereiten. Dies sind etwa Fragen wie „Warum wollen Sie gerade bei uns arbeiten?“, „Wieso haben Sie sich für Ihr Studium entschieden?“ oder „Warum sollten wir uns gerade für Sie entscheiden?“ Denn genau solche persönlichen, stellen- und unternehmensbezogenen Fragen würden oft als stressig und kniffelig empfunden. „Und das kommt am Bildschirm dann auch genauso rüber“, sagt Kaymak.

„Unsicherheiten werden in Video-Gesprächen sehr viel deutlicher, da man sie schlechter durch Mimik und Körpersprache abfangen kann. Und der Personaler kann sich wiederum sehr viel stärker auf das gesprochene Wort konzentrieren.“ Daher müsse vor allem das Bewerbungsmotiv absolut sauber und sicher begründet und artikuliert werden können – „alles andere wirkt sonst schnell unvorbereitet..

Wichtig ist auch, die erforderliche Technik unbedingt vorher zu testen. „Man sollte sowohl den PC und die Kamera ausprobieren, also die Hardware, als sich auch mit der Software beschäftigen, mit der das Video-Interview durchgeführt wird“, sagt Kaymak. Sie rät, möglichst einen Laptop oder einen PC zu nutzen, da diese stabiler stehen und damit „ruckelfreier“ sind als Smartphone oder Tablet. Außerdem sollte man die eigene Wohnung einem Platz in der Natur oder in der Bahn unbedingt vorziehen. Auch Zeitpuffer nach vorn und hinten müssen sein: „Sonst komme ich entweder abgehetzt von der Uni oder schiele zur Uhr, weil ich noch ein anderes Gespräch habe.“

Die Software sollten Bewerber möglichst in Probegesprächen mit Freunden oder Kommilitonen testen, damit sie wissen, wie man beispielsweise das Mikrofon lauter stellt oder auch ein Hintergrundbild einstellen kann. „Das muss man allerdings dem Arbeitgeber angepasst entscheiden. Ich kann mich in meiner eigenen Wohnung vor einen neutralen Hintergrund setzen, oder einen virtuellen Hintergrund wählen – das sollte aber nicht der Strand sein.“

Auch mit besonderen Features und Tools der Video-Software sollte man sich vertraut machen, rät Kaymak. So kann man beispielweise seinen Bildschirm teilen oder Dokumente zeigen. „Das zeigt dann auch, dass man sich mit der Software auskennt und dass man gut vorbereitet ist. Man darf nicht vergessen: Das erste Gespräch ist die erste Arbeitsprobe des Bewerbers.“

Was man zum Videogespräch anzieht, ist abhängig von der Branche – in einem Testgespräch mit Freunden lässt sich gut ausprobieren, was wie wirkt. Maßgeblich kommt es im Gespräch außerdem auf die Sprech-, Schreib-, Lese- und Hörkompetenz der Bewerber an – „und zwar viel eklatanter als im persönlichen Gespräch“, so Ilke Kaymak. „Ich muss deutlich sprechen, gegebenenfalls auch langsamer und lauter als sonst.“

Bei mehreren Gesprächspartnern entstehe oft auch Unsicherheit darüber, wer wann spricht. „Da hilft es, kleine Zeichen zu verabreden, etwa, dass ich kurz die Hand hebe, wenn ich etwas sagen möchte.“ Schreibe man etwas in einem Chatfenster, müsse dies natürlich orthografisch absolut korrekt sein. „Und natürlich versteht es sich von selbst, dass man voll konzentriert sein muss. Wenn ich nur mit halbem Ohr zuhöre, weil ich nebenbei meine Mails checke, fällt das sofort negativ auf.“ Dringend zu vermeidende Fettnäpfchen während eines Online-Bewerbungsgespräches sind außerdem das Klingeln des Handys oder Weckers, Störungen durch Mitbewohner oder laute Musik, sowie Spülgeräusche aus dem Badezimmer.

Nach dem Gespräch gilt – wie auch für persönliche Vorstellungsgespräche am Unternehmenssitz – eine kurze Dankesmail innerhalb eines Tages zu schicken und zu bekräftigen, dass man sich weiterhin für die Stelle interessiert.

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