Kolumne Studentenleben Warum Semesterferien viel mehr sind als Freizeit

Semesterferien klingen oft besser, als sie eigentlich sind. Tatsächlich gibt es in der vorlesungsfreien Zeit für die meisten Studierenden immer noch einiges zu tun. Trotzdem rät unser Autor dringend dazu, auch einmal durchzuatmen.

 Leo Solleder studiert im Master Medienkulturanalyse an der HHU.

Leo Solleder studiert im Master Medienkulturanalyse an der HHU.

Foto: privat

Liebe Grüße aus der vorlesungsfreien Zeit! Nach dem regulären Ende der Vorlesungen sind wir Studierenden nun seit ein paar Wochen in der verdienten Sommerpause. Viele sehen die vorlesungsfreie Zeit immer noch als „Semesterferien“, in denen die Studierenden verreisen, feiern und auf der faulen Haut liegen. Doch stimmt dieses Klischee überhaupt noch?

Persönlich muss ich hier widersprechen. Denn nur weil in der vorlesungsfreien Zeit der reguläre Betrieb ruht, bedeutet dies nicht Stillstand für die universitären Bemühungen. Während in naturwissenschaftlichen Fächern viele Prüfungen in der vorlesungsfreien Zeit anstehen, liegt bei den Geisteswissenschaften häufig das Schreiben von Hausarbeiten im Fokus. Diese Aufgabe bedarf einer guten Vorbereitung und der nötigen Zeit, um seine Erkenntnisse zu verschriftlichen. Durch den Wegfall der Seminare und Vorlesungen ist dieser Faktor zwar gegeben, allerdings tritt an die Stelle der fixen Termine ein Vakuum, welches bewusst mit Produktivität gefüllt werden sollte. Besonders Studierende am Anfang ihrer Laufbahn sehen dies als Herausforderung, doch auch in höheren Semestern ist diese Aufgabe zu bewältigen. Oftmals arbeiten Werkstudierende auch mehr als die erlaubten 20 Stunden in der Vorlesungszeit, um Geld für Urlaube oder größere Anschaffungen zu sparen. Und auch Hobbies und ehrenamtliche Verpflichtungen bleiben bestehen, sodass sich für viele Studierende während der vorlesungsfreien Zeit am Pensum nicht allzu viel ändert.

Dennoch bin auch ich froh über diese hörsaalfreie Zeit. Auch wenn diese mit drei Hausarbeiten bei mir gut gefüllt ist. Ich werde die Zeit nutzen, um zwei Wochen in Frankreich zu verbringen, eine davon bei meiner Familie. Auch dort werde ich sicher ab und an an meinen Abgaben arbeiten. Aber vielleicht tut auch allein die Luftveränderung gut. Womöglich erhalte ich durch einen Tapetenwechsel eine neue Perspektive auf mein Thema.

Bevor es am 10. Oktober in Düsseldorf wieder mit den Vorlesungen losgeht, sollten alle jedoch die Möglichkeiten erhalten, auch einmal durchatmen zu können. Denn eins ist sicher: Das nächste Semester wird meist nicht einfacher als das letzte. Daher verabschiede ich mich nun in den Urlaub. Und wünsche allen Studierenden, Lehrkräften und anderen universitären Angestellten die nötigen Pausen, damit zum Ende des nächsten Semesters nicht die nötige Kraft fehlt.

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