Kolumne Studentenleben Ein Hoch auf die Campus-Kultur

Kultur von Studierenden für Studierende –für unseren Autor ist dies eine große Bereicherung im Uni-Alltag. Von tollem Engagement und dem Geist der Gemeinschaft.

 Leo Solleder studiert im Master Medienkulturanalyse an der HHU.

Leo Solleder studiert im Master Medienkulturanalyse an der HHU.

Foto: privat

Haben wir verlernt, gemeinsam Filme zu schauen? Diese Frage habe ich mir in den letzten Wochen immer wieder gestellt. Nach über zwei Jahren Pandemie mit weniger Kinobesuchen könnte man denken, dass wir nicht mehr wissen, wie es sich anfühlt, als Gruppe mit den Protagonistinnen und Protagonisten auf der Leinwand mitzufühlen. Umso mehr freue ich mich, wenn ich vom Gegenteil überzeugt werde. Genau dies ist einmal mehr beim Filmfest Düsseldorf passiert. In den vergangenen Jahren habe ich selbst bei diesem Angebot mitgewirkt, welches ausschließlich von Studierenden der Medien- und Kulturwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität organisiert wird. Dieses Jahr war ich zur 20. Ausgabe auch wieder mit dabei, jedoch diesmal nur als Zuschauer. So konnte ich sehr gut beobachten, wie gebannt ein Publikum vor einer Leinwand sitzen kann.

Doch nicht nur auf der Leinwand herrschte großes Kino. Damit ein dreitägiges Festival überhaupt funktionieren kann, benötigt es die Mithilfe vieler engagierter Menschen. Über 60 Studierende arbeiten beim Festival mit, damit am Ende 16 Filme gezeigt werden können und das Publikum den bestmöglichen Abend hat. Es sind Veranstaltungen wie das Filmfest Düsseldorf, für die ich die studentische Kultur so sehr liebe. Denn genau solche Events ermöglichen es, dass Studierende sich selbst verwirklichen können. Solche Projekte sind nicht selbstverständlich, immerhin geht es auch hier um Gelder, mit welchen das Festival organisiert werden muss. Umso schöner finde ich es daher, dass Jahr für Jahr Studierenden dieses Vertrauen entgegengebracht wird. Denn es sind diese Möglichkeiten des Austauschs und des gemeinsamen Erlebens, die in der Pandemie deutlich gefehlt haben. Es ist mir bewusst, dass es ein Privileg ist, diese Möglichkeiten zu besitzen und sie zu nutzen. Daher bin ich dankbar. Dankbar für all die Campuskinos, universitären Orchester, Orte zur Vernetzung von Studierenden und Veranstaltungen wie das Filmfest Düsseldorf. Denn es gibt nichts Schöneres, als das Ergebnis der Arbeit von motivierten Studierenden zu sehen. Und vielleicht lernen wir auch dort wieder, wie es sich anfühlt, gemeinsam Filme zu schauen.

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