Tipps rund ums Frühstudium Vor dem Abitur auf den Campus
Service | Düsseldorf · Studieren mit 16, ohne Abitur und obwohl man noch zur Schule geht? Das ist durch das sogenannte Frühstudium an vielen Universitäten und Hochschulen in Deutschland möglich. Aber für wen ist dieses Angebot gedacht?
Studieren ohne Schulabschluss und noch während der Schulzeit? Das klingt ungewohnt, ist aber möglich. Frühstudium oder Schülerstudium nennt sich das Schnupperprogramm für besonders begabte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler, die noch während der Schulzeit Vorlesungen an einer Universität oder Hochschule besuchen möchten. Aber ist dieses Konzept nur Hochbegabten und Überfliegern vorbehalten? Und wie kann man daran teilnehmen? Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Warum sollten Jugendliche überhaupt vor dem Abitur bereits Vorlesungen an einer Universität oder Hochschule besuchen?
Ein Frühstudium bietet die einmalige Chance, noch während der Schulzeit einen Campus, zu besuchen und das Studienleben kennenzulernen. Außerdem können sogenannte Schülerstudierende Leistungsnachweise und sogar Credit Points erwerben. Ein späteres Studium lässt sich durch das Frühstudium zwar nicht unbedingt verkürzen, aber die erworbenen Leistungsnachweise können später angerechnet werden. Auch das erlangte Grundwissen und das Teilnahmezertifikat können ein Ansporn sein.
Wie läuft so ein Frühstudium ab?
Interessierte Schülerinnen und Schüler können sich für jeweils ein Semester zum Frühstudium anmelden. Das heißt, sie können ein Semester lang an etwa zwei regulären (Grundlagen-)Vorlesungen und Übungen teilnehmen, auch wenn diese in die Schulferien fallen. Eine Teilnahme an Seminaren, Sprachkursen, Praktika und Veranstaltungen aus höheren Semestern sind jedoch nicht möglich. Manche Hochschulen bieten darüber hinaus auch sogenannte Schnuppertage zum Kennenlernen an.
Welche Studienfächer kann man wählen?
Theoretisch können die Schülerstudierenden frei aus der breiten Auswahl an Studienfächern in Deutschland wählen. Welche Studiengänge tatsächlich in Frage kommen, hängt jedoch immer vom eigenen Können und dem Angebot der Hochschulen und Universitäten ab. An der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf können talentierte Schülerinnen und Schüler beispielsweise Vorlesungen und Übungen der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen, der Medizinischen, der Philosophischen und der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät besuchen.
Schule und Studium: Wie soll das unter einen Hut passen?
Während die Frühstudierenden an Vorlesungen teilnehmen, werden sie von ihrem regulären Schulunterricht freigestellt. Das heißt jedoch auch, dass sie den verpassten Unterrichtsstoff eigenverantwortlich nachholen müssen. Wer sich nicht sicher ist, ob Schule und Studium gleichzeitig vielleicht zu viel ist, sollte diese Entscheidung gründlich durchdenken.
Muss man für ein Frühstudium hochbegabt sein?
Nein. Aber eine gewisse Begabung in einem bestimmten Fachbereich ist notwendig. Vorkenntnisse brauchen die angehenden Frühstudierenden jedoch nicht. Darüber hinaus müssen die Jugendlichen eine große Portion Leistungsbereitschaft und Selbstständigkeit mitbringen. Bei einer hohen Nachfrage kann es zu einem Auswahlverfahren kommen, denn nicht jede Hochschule und jede Fakultät bietet beliebig viele Plätze an. Das Angebot eines Frühstudiums richtet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe. Bei einer entsprechenden Begabung und mit Einverständnis der Schule können jedoch auch Mittelstufenschüler an dem Programm teilnehmen.
Wie kann man sich zu einem Frühstudium anmelden?
Wer Interesse hat, schon während der Schulzeit in ein Studium reinzuschnuppern, kann sich für ein Frühstudium anmelden. Zur Anmeldung gehört in jedem Fall ein Empfehlungsschreiben der entsprechenden Fachlehrkraft. Außerdem sollte die Anmeldung zum Frühstudium mit der Schule abgesprochen sein.
