Uni-Partnerschaft mit Czernowitz So hilft die Heine-Uni ukrainischen Studierenden

Düsseldorf · Die Heinrich-Heine-Universität möchte Studierenden in der Ukraine helfen. Darum schloss sie eine Partnerschaft mit der Franz-Josephs-Universität in Czernowitz. Es gibt Fördergelder und ganz praktische Hilfe im Alltag.

Roman Petryschyn und Anja Steinbeck unterzeichen eine Absichtserklärung über eine ukrainische-deutsche Universitätspartnerschaft.

Roman Petryschyn und Anja Steinbeck unterzeichen eine Absichtserklärung über eine ukrainische-deutsche Universitätspartnerschaft.

Foto: HHU/Paul Schwaderer

Seit ein paar Wochen ist nicht nur die Städtepartnerschaft zwischen Düsseldorf und der ukrainischen Stadt Czernowitz besiegelt, sondern auch die Partnerschaft ihrer Universitäten. Der ukrainische Rektor Roman Petryschyn und die Rektorin der Heinrich-Heine-Uni, Anja Steinbeck, unterzeichneten ein „Memorandum of Understanding“ über eine offizielle, langfristig angelegte Partnerschaft der Universitäten. „Wir setzen mit dieser Partnerschaft ein weiteres Zeichen unserer dauerhaften Solidarität mit der Ukraine“, sagt Steinbeck.

Im Krieg gegen Russland wurden viele Schul- und Universitätsgebäude beschädigt und zerstört, weiß Petryschyn. Viele Lehrkräfte, Schüler und Studenten haben die Ukraine verlassen. Darum ist jede Form der Unterstützung wichtig für das Land. „Die nun beschlossene Partnerschaft gibt uns die Möglichkeit, noch konkreter zu helfen und unmittelbare wissenschaftliche Beziehungen auszubauen“, sagt Stefan Marschall, Prorektor für Internationales und Wissenschaftskommunikation an der HHU.

Die ukrainische Hochschule wurde 1875 als deutschsprachige Universität gegründet, als das Gebiet um Czernowitz unter österreichischem Einfluss stand. 2020 hatte sie knapp 17.000 Studenten, die in 16 Fakultäten Fächer wie Philosophie, Mathematik, Biologie, Chemie, Informatik, Wirtschaftswissenschaft, Geschichte, Politikwissenschaft, Internationales Recht, Philologie und Physik studieren können – also Studiengänge, die auch an der HHU angeboten werden. Dadurch ergebe sich ein großes Potential für Kooperationen.

Die Uni möchte diejenigen unterstützen, die sich trotz Krieg für Bildung und die Freiheit der Wissenschaft einsetzten. Zu Beginn der Hilfsmaßnahmen stellte die HHU Förderstipendien für zwölf Forschende und Promotionsstudierende aus der Ukraine bereit. Damit können die Stipendianten ihre wissenschaftliche Arbeit bis zu fünf Monate fortsetzen. Außerdem werden sie bei der Wohnungssuche und bei Behördengängen unterstützt.

Im kommenden Jahr wird die HHU zwei weitere Austausch-Stipendien für Studierende aus Czernowitz vergeben. Außerdem gibt es, wie für alle Studenten der Partnerunis, Deutschkurse und kostenlose Sommersprachstipendien inklusive Taschengeld.

Generell unterstütze das International Office der HHU alle Austauschstudenten bei Formalitäten und bei der Anmeldung zum Wohnheim. Das Erasmus Student Nework stellt einen Mentor, der selbst mit Erasmus im Ausland war.

Info Weitere Infos gibt es auf der dreisprachigen Informationsseite der HHU: www.hhu.de/ukraine

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