Hilden Hilden: Junger Frau mit Säure das Gesicht verätzt

Hilden · Der frühere Lebensgefährte (22) des Opfers soll einen 18-Jährigen zur Tat angestiftet haben.

Bei einem Säureanschlag ist am Samstag eine 20-jährige Frau in Hilden schwer verletzt worden. Wenige Stunden nach der Tat nahm die Kriminalpolizei den ehemaligen Lebensgefährten, einen 22-jährigen Langenfelder mit türkischen Wurzeln, fest, der in den letzten zwölf Monaten schon mehrfach handgreiflich gegen seine Freundin geworden war und auch mit einem Anschlag gedroht hatte. Gestern Nachmittag wurde Haftbefehl gegen den Mann erlassen, der einräumte, eine weitere Person zur Tat angestiftet zu haben. Die Ermittler scheuchten offenbar einen 18-jährigen Langenfelder auf. Jedenfalls stellte sich der junge Mann in Begleitung seines Rechtsanwaltes gestern Nachmittag bei der Polizei in Düsseldorf. Er wurde festgenommen und soll dem Haftrichter vorgeführt werden.

Wie die Polizei mitteilte, klingelte es am Samstagvormittag an der Wohnungstür des Opfers, das in einem Mehrfamilienhaus wohnt. Als die junge Frau öffnete, sprühte ihr ein Unbekannter aus einer Dose eine Flüssigkeit ins Gesicht. Die 20-jährige Deutsche mit türkischen Wurzeln habe sofort ein starkes Brennen im Gesicht gespürt und gleich den Rettungsdienst alarmiert. Die eingesetzten Sanitäter stellten fest, dass es sich bei der versprühten Flüssigkeit um eine Säure handelte. Im Zuge der Ermittlungen ergab sich, dass es sich um Schwefelsäure handelte, die die Täter in einer Apotheke gekauft hatten. Die Schwerverletzte – Lebensgefahr bestand nicht – wurde sofort in die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik nach Duisburg gebracht.

Auch die Großmutter der Frau wurde durch Spritzer der Säure leicht verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

Nach der Tat bildete die Kreispolizei eine achtköpfige Ermittlungskommission. Die stieß bei ihren Nachforschungen auf einen 18-jährigen Langenfelder, dessen Kontakt zum 22-Jährigen schon aus anderen polizeilichen Untersuchungen bekannt war. Die Ermittlungen im persönlichen Umfeld veranlassten den jungen Mann dazu, Rechtsbeistand zu suchen.

Zwischen November 2011 und Dezember 2012 gab es drei Anzeigen, bei denen der 22-Jährige das Opfer geschlagen haben soll. Auch soll der Mann mit einem Säureanschlag gedroht haben. Das Amtsgericht Langenfeld verhängte gegen den früheren Lebensgefährten ein Annäherungsverbot.

(RP)
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