Hier wird am Dienstag geblitzt

Die Polizei wird am Dienstag und Mittwoch an mehr als 120 Stellen in der Stadt die Geschwindigkeit kontrollieren. Bürger haben per Telefon und E-Mail auf viele Gefahrenpunkte aufmerksam gemacht.

Immer noch ist zu schnelles Fahren einer der Hauptursachen für Unfälle im Düsseldorfer Stadtgebiet. Die Zusammenstöße mit teils erheblichen Folgen für alle Beteiligten erhöhten sich in den vergangenen Jahren um 13 Prozent. Die Polizei geht verstärkt gegen Temposünder vor. Ab Dienstagmorgen wird in ganz Nordrhein-Westfalen an mehr als 3000 Kontrollstellen die Geschwindigkeit gemessen.

In der Landeshauptstadt sind 200 Polizisten im Einsatz, die ab 6 Uhr morgens an 120 Messstellen gegen Temposünder vorgehen. In den vergangenen Wochen hat die Polizei Vorschläge und Anregungen von Bürgern gesammelt, wo geblitzt werden sollte. Gefragt war nicht die polizeiliche Statistik, sondern das Empfinden von Anwohnern. Allein in Düsseldorf kamen so in den letzten Tagen 339 Wunschmessstellen zusammen. Die Bevölkerung hat nach Angaben der Polizei das Bürgertelefon gut angenommen. Die bereits der Polizei bekannten Raser-Strecken konnten mit Hinweisen der Bürger sinnvoll ergänzt werden. Jeder kenne in seinem direkten Umfeld die gefährlichen Straßenabschnitte mit möglichen Stellen für Beinahe-Unfälle. "Die erfreulich starke Beteiligung der Bürger unterstützt uns bei unserer Verkehrssicherheitsarbeit", sagt Martin Vonstein, Leiter der Direktion Verkehr. Tempokontrollen gewünscht wurden von den Bürgern vor allem auf der Gerresheimer Benderstraße, wo immer noch gern in zweiter Reihe geparkt wird. Ähnliches gilt für die Rethelstraße, auch dort wird ab Dienstag geblitzt. Mit der Polizei rechnen müssen Fahrer auch an der Brehm-, Prinz-Georg und Eulerstraße. Auf dem Weg zur Uni liegt die Mecumstraße – nach Ansicht von vielen Bürgern ebenfalls eine Straße, auf der oft viel zu schnell gefahren wird. Kontrolliert wird auch an der Schinkelstraße, ob dort Tempo 30 eingehalten wird. Ein Vorschlag, den RP-Leser eingereicht hatten.

Wenn sie möchten, können sich die Anwohner an den Kontrollstellen dazu stellen und beobachten, ob tatsächlich so viel gerast wird, wie sie annehmen. Selbst wenn eine ganze Gruppe von neugierigen Bürgern die Kontrolle begleite und Autofahrer so aufmerksam und damit langsamer werden, wäre das Ziel der Polizei erreicht. Aufgrund der vielen Vorschläge kann die Polizei beim Blitz-Marathon nicht an allen Punkten kontrollieren. "Es geht aber kein Vorschlag verloren", sagte Innenminister Ralf Jäger. Die Polizei werde die jetzt nicht berücksichtigten Anregungen nach und nach aufgreifen.

"Wir halten an unserer langfristig angelegten Strategie fest. Auch nach dem Blitz-Marathon wird es mehr Kontrollen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr geben", so der Minister. Der größte Erfolg beim 24-Stunden-Blitz-Marathon wäre, wenn sich alle an die Regeln hielten und die Polizei keine Knöllchen ausstellen müsste, so Jäger. Schon im vergangenen Jahr gab es einen Blitz-Marathon, bei dem auch im Voraus die Kontrollstellen veröffentlicht wurden. Viele Autofahrer hielten sich daran und waren deutlich langsamer unterwegs. Kontrolliert wird auch auf den Autobahnen rund um Düsseldorf.

(RP)
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