Wegberg Den Wert der Heimat erkennen

Wegberg · Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Gästeführerin Alwine Storms zeigt die Perlen der Mühlenstadt.

 Den meisten Zuspruch hat bei den Gästeführungen mit Alwine Storms die "Geschichte von Schloss Tüschenbroich". Oben ist das Schloss zu sehen, unten rechts die Ölmühle, unten links Alwine Storms bei einer Führung.

Den meisten Zuspruch hat bei den Gästeführungen mit Alwine Storms die "Geschichte von Schloss Tüschenbroich". Oben ist das Schloss zu sehen, unten rechts die Ölmühle, unten links Alwine Storms bei einer Führung.

Foto: Knappe/Heckers

Mit Alwine Storms können Spaziergänger, Wanderer oder auch Radfahrer bei unterschiedlichen Angeboten die nähere Heimat kennenlernen. Obwohl die emsige Frau in Heinsberg-Dremmen wohnt, hat sie nicht nur ein Faible für die Stadt Wegberg mit all ihren Sehenswürdigkeiten, sie hat sich inzwischen mit ihren thematischen Wanderungen voll und ganz auf die Mühlenstadt am Grenzlandring konzentriert.

Nur wer die Heimat erlebt und mehr über die Heimat erfährt, lernt auch den Wert der Heimat schätzen. Das ist eine Erfahrung aus diesen Führungen. "Ich habe gar nicht gewusst, was es alles in Wegberg gibt", bekennt eine junge Frau, die sich dieses Mal der Wanderung "Dalheimer Klostertour" angeschlossen hat. Sie gehört zu dem guten Dutzend Interessierter, die das Angebot von Alwine Storms angenommen haben und am Sonntagnachmittag zur Dalheimer Mühle gekommen sind. Die meisten Teilnehmer sind "Wiederholungstäter", die schon drei, vier oder mehr Wanderungen mit der Gästeführerin im Wegberger Stadtgebiet mitgemacht haben. Den meisten Zuspruch hat dabei die "Geschichte von Schloss Tüschenbroich", wie Alwine Storms sagt. Zwei Mitwanderer sind zum ersten Mal beim "Streifzug durch 1200 Jahre Beecker Geschichte" auf die Wanderungen aufmerksam geworden. "Wir wussten gar nicht, was es bei uns alles gibt und gab", meint einer der beiden, der als Wohnort Beeck angibt. Danach war ihnen klar, dass sie die Heimatkunde auf zwei Beinen bei anderen Wanderungen fortsetzen wollten.

 Stationen bei Führungen mit Alwine Storms: Kirche St. Vincentius Beeck, Schloss Tüschenbroich, Wanderweg Roode Beek an der Dalheimer Mühle und die Ölmühle mit Motte in Tüschenbroich.

Stationen bei Führungen mit Alwine Storms: Kirche St. Vincentius Beeck, Schloss Tüschenbroich, Wanderweg Roode Beek an der Dalheimer Mühle und die Ölmühle mit Motte in Tüschenbroich.

Foto: hec

Den Zwischenstopp am Gelände des ehemaligen Klosters St. Ludwig nach dem Marsch über die Holzstege am Rode Beek vorbei nutzen die Teilnehmer, um ihre eigenen Erfahrungen zu dem Kloster einzubringen, in dem einige Familienmitglieder sogar noch zur Schule gegangen sind. Da wird die Heimat zur Region ohne Grenzen.

Alwine Storms macht dieser Erfahrung immer wieder. Da mehr als die Hälfte der Teilnehmer aus Wegberg und der näheren Umgebung von Wegberg kommt, haben sie eigenes Wissen, das sie gerne mitteilen. "Das gehört dazu", sagt die Gästeführerin, die ihre Tätigkeit als Hobby betrachtet, für das sie viel Zeit und Mühe investiert. So wird am Vortag einer Wanderung, die wie die durch den Dalheimer Wald mehr als zwei Stunden dauert, die Strecke abgelaufen und kontrolliert und wird der informative Text zu den einzelnen Stationen noch einmal gelesen.

Wegberg: Den Wert der Heimat erkennen
Foto: Michael Heckers
Wegberg: Den Wert der Heimat erkennen
Foto: Michael Heckers
Wegberg: Den Wert der Heimat erkennen
Foto: Michael Heckers

Dann freut sich natürlich auch eine Gästeführerin, wenn sie einer größeren Gruppe die Heimat erklären kann. Doch macht sie eine Wanderung nicht von einer Mindestzahl abhängig. "Ich bin einmal in strömendem Regen zum Treffpunkt der Mühlenwanderung an der Holtmühle gefahren in der Erwartung, dass dort niemand steht. Aber ich hatte mich getäuscht. Dort warteten bereits drei Frauen, die um nichts auf der Welt davon abzuhalten waren, die Wanderung zu beginnen. Also haben wir uns auf den Weg gemacht." Auch für diese Frauen galt, was Alwine Storms bei allen Wanderungen durch die Heimat gesagt wird: "Wir reisen in die Ferne, aber was bei uns vor der Haustür passiert, davon haben wir keine Ahnung."

(RP)
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