Grandios: Zirkus Upsala begeistert im FFT

Sie streiten, sie spielen, sie halten zusammen, liefern sich Hetzjagden mit Saltos und Flickflacks. Und doch nähern sie sich mit vorsichtigen Bewegungen wieder an: Herrenlose Hunde am Rand der Großstadt. Um sie geht es in "Sobaki – Stadtstreuner", dem neuen Stück des Zirkus Upsala, das bis zum 25. Juli im Forum Freies Theater (FFT) zu sehen ist. Mit Tanz, Rhythmik, Jonglage und Akrobatik nehmen die Artisten des Zirkus Upsala die Rolle der vierbeinigen Streuner ein und zeigen das Straßenleben in allen Facetten: Liebe, Freundschaft, Aggression und Machtkämpfe bestimmen den Alltag. Das Ungewöhnliche: Die Darsteller erzählen ihre eigene Geschichte.

Denn der Zirkus aus St. Petersburg ist nicht nur Theater, sondern auch ein soziales Projekt. Vor über zehn Jahren hat Larisa Afasawa zusammen mit ihrer Freundin Astrid Schorn den Zirkus "Upsala" gegründet, der Straßenkindern und Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen eine Perspektive bietet. Jeden Sommer geht Upsala auf Europa-Tournee und gastiert etwa bei Festivals. Auch in Düsseldorf kennt man die Künstler. Die Qualität des Programm hat sich herumgesprochen, das zeigt der ausverkaufte Saal im FFT. Sobaki – zu deutsch "Hunde" – ist eine Neuinszenierung ihrer preisgekrönten Produktion "Schlucht." Die Vorlage lieferte ein Text von Konstantin Sergienko.

Mal ausgelassen, mal melancholisch zeigen sich die streunenden Hunde auf der Bühne. Ohne ein Wort zu sagen, erzählen sie eine Geschichte erzählt – und das Publikum versteht sie. Das beweist der tosende Applaus sowohl von den großen als auch den kleinen Gästen. Der Erlös aus dem Kartenverkauf wird dem Projekt Upsala zur Verfügung gestellt.

Nächste Vorstellung: Heute um 18 Uhr, morgen um 15 und 18 Uhr

(RP)
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