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Grandios: Portico Quartet im Zakk

Dass das Portico Quartet aus London kein normales Jazz-Quartett ist, erkennt man beim Auftritt im Kulturzentrum Zakk auf den ersten Blick. Saxophonist Jack Wyllie und Bassist Milo Fitzpatrick jagen ihre Instrumente durch etliche Effektgeräte. Das Schlagzeug-Set von Duncan Bellamy besteht aus nur einer Trommel, vier Becken und vielen elektronischen Schlagfeldern. Keir Vine spielt abwechselnd Synthesizer und Hang, ein Schweizer Instrument, das ähnlich wie eine Steel Drum funktioniert. Kurz: Das Quartett ist ein Hybrid aus Instrumenten und Technik.

Beide Sphären gehen hier eine symbiotische Verbindung ein, und das Publikum kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Als das Portico Quartet anfing zu musizieren, war das eigenartig dunkel und blechern tönende Hang sein charakteristisches Element. Nick Mulvey war ein Virtuose auf diesem selten gehörten Instrument, gab dem Ensemble einen meditativen Groove, einen Sound zwischen Minimal Music, Jazz und Pop. Bereits ihr zweites Album "Isla" nahmen die Musiker mit Radiohead-Produzent John Leckie in den Abbey-Road-Studios auf. Nach dem Weggang des genialen Nick Mulvey ist das Hang zwangsläufig in den Hintergrund getreten, doch die Band hat sich bestmöglich weiter entwickelt. Aus Ambient-Soundflächen bilden sie tanzbaren Minimal-Techno, schwelgen nach krachigen Noise-Passagen in Melodien und klingen plötzlich wieder rein instrumental. Keine Grenzen, nirgends. MAX FLORIAN KÜHLEM

(RP)
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