Fremdabschlüsse anerkennen

Kaum zieht die Konjunktur an, da werden die Fachleute knapp, ob in Industrie, Handwerk, IT oder im Handel. Die Wirtschaft hat Angst davor, dass ihr mitten im Boom die guten Leute ausgehen. Zudem wird die Zahl der arbeitsfähigen Menschen im Lande ohnehin stetig sinken. Der demografische Wandel ist schuld. Die Zahl der Rentner steigt – Junge kommen zu wenige nach. Da wird schnell vonseiten der Wirtschaft eine "qualifizierte Zuwanderung" gefordert. Eine gute Idee, ja, aber Unternehmer und Verbände sollten zunächst das Potenzial nutzen und erkennen, das zum Greifen nahe ist. Oft erlebt man es, dass der iranische Taxifahrer sich bei einem längeren Gespräch als hoch qualifizierter Akademiker entpuppt. Oder der Dönermann, der in seinem Heimatland Medizin studiert hat. Ihr Problem: Ihre Studien- und Berufsabschlüsse werden in Deutschland nicht anerkannt.

Unternehmen, Politik und Verbände müssen bürokratische Hürden abbauen, damit hoch qualifizierte Migranten in ebensolchen Jobs arbeiten können. Damit helfen sie sich und dem Wachstum der deutschen Wirtschaft.

(RP)
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