Ein besonderer Tierpark Alles rund um den Zoo Duisburg

Mit rund einer Million Zoobesuchern pro Jahr gehört der Zoo Duisburg zu den beliebtesten Ausflugszielen in Nordrhein-Westfalen und zu den Top-Adressen im Ruhrgebiet. Aufgrund der dort gehaltenen Koalas und Delfine, gehört der Zoo Duisburg zudem zu den bekanntesten zoologischen Gärten in Deutschland.

Zoo Duisburg: Lemuren, Koalas, Delfine - das sind die tierischen Stars
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Das sind die tierischen Stars im Duisburger Zoo

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Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Rund 7000 Tiere aus aller Welt sind im Duisburger Tierpark am Kaiserberg zu bewundern. 388 Tierarten, die meisten von ihnen Fische, leben hier. Mitten im Ruhrgebiet ist er ein Naherholungsgebiet für die ganze Familie.

Wer über die Autobahn anreist, der fährt am besten über die A40 und nimmt die Abfahrt Duisburg Kaiserberg. An der Mülheimer Straße und an der Carl-Benz-Straße gibt es große Parkplätze. Der Haupteingang zum Zoo befindet sich an der Mülheimer Straße. Direkt dahinter befindet sich das Gehege der Giraffen. Vom anderen Parkplatz aus, der direkt an der Abfahrt Kaiserberg liegt, ist der Tigereingang zu erreichen. Dieser ist an den Wochenenden, Feier- und Brückentagen sowie in den NRW-Ferien geöffnet. Wer dort den Zoo betritt, steht direkt vor dem Gehege der Tiger und unweit des Delfinariums.

Besonders schön für Kinder ist der integrierte Tierpark, in dem einige Tiere gestreichelt werden dürfen. Spielplätze und kulinarische Angebote gibt es im Zoo Duisburg natürlich auch. Außerdem steht kostenloses WLAN zur Verfügung.

Der Zoo Duisburg engagiert sich auf vielen Ebenen für den Artenschutz und die Artenvielfalt. Damit nimmt er eine wichtige Aufgabe der zoologischen Gärten wahr. Die Freianlagen und Gehege der verschiedenen Tierarten werden groß gestaltet. Die Bewohner des Zoos sollen sich so wohl wie möglich fühlen. Für Familien gibt es immer wieder besondere Aktionen im Zoo Duisburg. Dazu gehören unter anderem eine Familiennachtsafari und ein nordischer Abend. Für Kinder und Senioren bietet der Zoo Duisburg Führungen an.

Zu den Highlights des Zoos gehört neben dem Delfinarium, der Tropenhalle Rio Negro und dem Koalahaus auch der chinesische Garten. Der Garten ist ein Geschenk von Duisburgs Partnerstadt Wuhan. Den Eingang zum Garten bewachen zwei Löwen aus Marmor. Chinesische Gartenkunst und traditionelle Bauten sind im chinesischen Garten ebenso zu sehen wie zwei Tierarten: der Rote Panda und Chinesische Muntjaks.

Welche Tiere kann man im Zoo Duisburg bestaunen?

Spricht man über den Zoo Duisburg, kommen einem natürlich zunächst die Koalas und die Delfine in den Sinn. Im Delfinarium gibt es für die Besucher regelmäßig Vorführungen der Großen Tümmler. Doch diese beiden Tierarten sind nur zwei, die im Zoo Duisburg zuhause sind. Zu den weiteren Stars gehören Orang-Utans, Elefanten, Tiger, Giraffen, Gorillas und mehr als 150 Fischarten.

In kaum einem anderen Zoo der Welt zu bestaunen sind die Amazonas-Flussdelfine. In Europa ist diese Haltung einzigartig. Ein Flussdelfin lebt in Duisburg im Rio Negro, der Tropenhalle des Zoos. Dort sind auch einige kleine Affenarten und einige Vögel Südamerikas beheimatet. Die größeren Affen, darunter die Gorillas, sind zusammen mit Faultieren, Zwergflusspferden und einigen Vogelarten im Äquatorium zu sehen. Die Elefanten verfügen über eine große Außenanlage und ein Elefanten-Haus. Bei den kleinen Besuchern gehören die Elefanten zu den Stars.

Wann wurde der Zoo Duisburg eröffnet?

Entstanden ist der Zoo Duisburg 1934 auf Initiative des Tierparkvereins Duisburg. Sein erster Name war Duisburg-Hamborner Tierpark. Eduard Wiedemann wurde der erste Zoodirektor. In den Anfangsjahren zeigte man den Zoobesuchern heimische Tiere auf einer Fläche, die kaum mehr als einen Hektar groß war.

Bis zum Zweiten Weltkrieg erweiterte man die Fläche und damit auch den Tierbestand. Ein Aquarium und ein Raubtierhaus kamen hinzu. Im Krieg wurde der Zoo schwer zerstört, und fast alle Tiere kamen ums Leben. Nur ein Emu, drei Flamingos, ein Esel und zwei Schafe überlebten. In den 50er Jahren entstanden zahlreiche große Anlagen und Tierhäuser. 1959 wurde das Gebiet jenseits der Autobahn A3 für den Zoo erschlossen. Die Expo-Brücke der Weltausstellung in Brüssel verband seitdem die beiden Teile des Zoos. 1965 entstand das Delfinarium. Damals war es das erste in Europa.

Ein Jahr später beschloss der damalige Zoodirektor Wolfgang Gewalt, ein Walarium zu eröffnen. Auf Expeditionen fing er Weißwale und Jacobitadelfine und präsentierte sie im Walarium. Auch der Amazonas-Flussdelfin stammt von solchen Expeditionen. Seit 1970 trägt der Zoo seinen heutigen Namen „Zoo Duisburg“. Heute hat sich der Zoo Duisburg zu einem modernen zoologischen Garten entwickelt. Arten- und Naturschutz werden großgeschrieben.

Wofür ist der Zoo Duisburg bekannt?

Der Zoo Duisburg ist vor allem für seine Koalazucht und sein Delfinarium bekannt. Seit 1994 werden im Zoo Duisburg Koalas gehalten. Bis dahin galt die Haltung dieser Tiere in Mitteleuropa als unmöglich. Grund ist das Futter. Der Zoo schaffte es aber durch Vereinbarungen, ständig mit frischem Eukalyptus versorgt zu werden. Eine Glasscheibe trennt die Koalas von den Besuchern. 1995 gelang in Duisburg die erste Aufzucht eines Jungtiers. Seit damals hat der Zoo immer wieder Zuchterfolge bei Jungtieren.

Zum Wappentier des Zoos wurde der Delfin. Die Großen Tümmler von Duisburg sind in ganz Deutschland bekannt. In rund 30-minütigen Vorführungen vermitteln die Tierpfleger den Zoobesuchern Wissen über die Delfine. 1400 Sitzplätze stehen im Delfinarium zur Verfügung. Zwei Delfine, Ivo und Pepina, wurden wild geboren und zogen später aus anderen Zoos nach Duisburg.

Viele Jahre war der Zoo Duisburg auch für seine Weißwale bekannt. Der ehemalige Zoodirektor Wolfgang Gewalt hatte sie bei Expeditionen gefangen. Das Walarium, in dem die Wale lebten, gibt es heute nicht mehr. Ferdinand war der letzte Weißwal und Yogi der letzte Jacobitadelfin von Duisburg. 2004 wurden sie an SeaWorld San Diego abgegeben. Yogi starb dort wenige Monate später im hohen Alter. Weißwal Ferdinand lebt noch und gilt als der älteste weiße Wal der Welt.

Einmalig in Europa ist in Duisburg die Haltung von Amazonas-Flussdelfinen im Rio Negro, der Tropenhalle. Sie sind besonders wertvoll für die Artenvielfalt, da sie in freier Wildbahn durch die Abholzung des Regenwaldes stark bedroht sind. Die Haltung in der Tropenhalle Rio Negro trägt einen wichtigen Teil zur Arterhaltung bei.

Ein Markenzeichen ist auch die Brücke über die Autobahn A3. Einst führte dort die Expo-Brücke über die Autobahn und wurde Markenzeichen der ganzen Stadt. Als die Autobahn ausgebaut wurde, ersetzte man die alte Brücke durch eine 30 Meter breite Landschaftsbrücke. Heute merken Besucher oft gar nicht, dass unter ihnen Autos fahren. Mit seinen vielen bekannten Attraktionen hat der Zoo die Stadt auch außerhalb Deutschlands bei zoologischen Experten bekannt gemacht

Wie groß ist das Gelände des Zoo Duisburg?

Der Zoo Duisburg hat eine Gesamtfläche von rund 16 Hektar. Mitten im Ruhrgebiet ist er ein Naherholungsgebiet für die ganze Familie. Er erstreckt sich über zwei Teilgebiete entlang der Autobahn A3. Verbunden sind die beiden Teile mittels einer begrünten Landschaftsbrücke. Sie ist rund 30 Meter breit und führt über die Autobahn. Als Besucher merkt man jedoch kaum, dass man gerade über eine Brücke über die Autobahn geht. Schallschutzwände machen den Verkehr kaum hörbar.

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Auf dem Areal gibt es mehrere Spielplätze, Imbissstände und ein Zoorestaurant. Auch Souvenirshops und Babywickelräume sind vorhanden. Ebenso zahlreiche Toiletten, die auch für Menschen mit Behinderung geeignet sind. Wer nicht mehr so gut zu Fuß unterwegs ist, kann einen Rollstuhl ausleihen. Der kann sogar vor dem Zoobesuch reserviert werden.

Wann sind Hunde im Zoo Duisburg erlaubt?

Jeden Donnerstag und Freitag dürfen die Zoobesucher ihre Hunde mitbringen. Dafür gibt es jedoch Regeln. Pro Erwachsenem ist nur ein Hund erlaubt. Sie müssen an der kurzen Leine geführt werden. Zutrittsverbot haben Hunde in den Tierhäusern, dem Delfinarium, auf der Katta-Insel und auf Spielplätzen. Das Anbinden der Hunde ist ebenfalls verboten. An den Gehegen hat sich der Hund ruhig zu verhalten. Er soll nicht versuchen, mit den Zoobewohnern zu interagieren. Absperrungen dürfen auch Hunde nicht übertreten. Hat der Hund einmal eine Notdurft, so stehen ausreichend Kotbeutel kostenfrei zur Verfügung.

Warum stand der Zoo Duisburg in der Kritik?

Tierschützer protestieren seit Jahren gegen die Haltung von Delfinen in Zoos. Als Feindbild haben sie vor allem den Duisburger Zoo auserkoren. Die Initiative "Save the Ocean" wirft dem Zoo unter anderem vor, die Delfine mit Psychopharmaka ruhig zu stellen. Immer wieder kommt es zu Protestaktionen. So sprangen bei einer Aktion Tierschützer während einer Vorstellung ins Delfinbecken. Das sorgte für großes Aufsehen, aber auch viel Unverständnis. Der Zoo Duisburg erklärte dazu auf seine Homepage, dass die Tierschützer mit dieser Aktion die Tiere gefährdet haben, da sie leicht hätten in Panik geraten können. Das Publikum kehrte den Tierschützern damals den Rücken zu.

Bei anderen Aktionen kommt es immer wieder zu Protesten vor dem Delfinarium. Während der Vorführungen kam es bereits vor, dass Tierschützer Plakate als Protest in die Luft hielten. Bestärkt sehen sich die Tierschützer darin, dass es in der Vergangenheit vorkam, dass Jungtiere starben. Ihr Hauptargument ist, dass die Delfinhaltung nichts mit der Natur der Tiere zu tun habe. Die Tierschutzorganisation PETA behauptet auf ihrer Homepage, dass in Duisburg schon 60 Delfine gestorben seien.

Hier finden Sie weitere Nachrichten zum Zoo Duisburg.

Für Aufsehen und Proteste von Tierschützern sorgte ein Zwischenfall am 31. August 2015. Damals brach einer der Orang Utans aus seinem Gehege in ein benachbartes ein. Dort lebt ein Männchen, mit dem er Streit bekam. Durch ein Oberlicht gelang der Orang Utan ins Freie. Als der Affe versuchte, einen Außenzaun des Zoogeländes zu überklettern, wurde er von Zoomitarbeitern erschossen. Man befürchtete, dass ein Schuss mit einem Narkosemittel nicht schnell genug wirken würde. Der Ausbruch fand nach den regulären Öffnungszeiten des Zoo Duisburg statt. Der Deutsche Tierschutzbund nahm den Zwischenfall damals zum Anlass, um gegen die Haltung von Menschenaffen zu protestieren.

(CL)
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