Monheim Sport im Wasser hält fit und gesund

Monheim · Radfahren, Laufen, Tanzen – viele Sportarten sind auch unter Wasser möglich. Im Mona Mare gab's Aquacycling.

 Kerstin Becker (r.) und Andrea Harbich haben beim "Fitness-Festival" im Mona Mare Radeln unter Wasser ausprobiert.

Kerstin Becker (r.) und Andrea Harbich haben beim "Fitness-Festival" im Mona Mare Radeln unter Wasser ausprobiert.

Foto: MATZERATH

Radfahren, Laufen, Tanzen — viele Sportarten sind auch unter Wasser möglich. Im Mona Mare gab's Aquacycling.

Wuchtige Rhythmen hämmern aus den Lautsprechern im Mona Mare, während Trainer Kevin Beckmann seine Gruppe anfeuert. Kerstin Becker und Andrea Harbich sitzen auf einem Trimm-Dich-Rad und strampeln sich im Takt der Musik ab. Ins Schwitzen kommen die beiden dabei allerdings nicht, denn praktischerweise steht ihr Sportgerät unter Wasser. Das macht das Radeln zwar anstrengender, aber nicht annähernd so schweißtreibend wie im Fitness-Studio.

Fast bis zum Hals sind die beiden Frauen im knapp 30 Grad warmen Nass verschwunden. Bei der neunten Auflage des Aqua-Fitness-Festivals testeten sie die verschiedenen Angebote. "Das Tolle ist, dass man selbst nach einer Stunde auf dem Rad am nächsten Tag keinen Muskelkater verspürt", meint Kerstin Becker. Die 42-Jährige kommt seit rund zwei Monaten regelmäßig in das Schwimmbad, um sportlich aktiv zu sein. Den Aktionstag will sie nutzen, um weitere Angebote im Wasser kennenzulernen.

"Es macht Spaß, ist schonend für die Gelenke und hilft mir dabei, fit zu bleiben", sagt die dreifache Mutter. Andrea Harbich sieht es ähnlich. Sie empfiehlt das "Aqua-Cycling" vor allem bei Problemen im Rumpfbereich. "Für den Rücken ist das sehr gut", sagt die Monheimerin. "Wir machen das nun seit einigen Wochen, und es geht mir spürbar besser."

Im Gegensatz zum herkömmlichen Radfahren ist Aqua-Cycling eine Sportart, die im Grunde den ganzen Körper trainiert. Das liegt vor allem am Wasserwiderstand. Zusätzlich zur Beinarbeit wird auch die Muskulatur in Rücken, Brust und Armen beansprucht. Die Dichte des Wassers bietet die Möglichkeit, fast jeden gewünschten Bereich zu trainieren. Der Schwierigkeitsgrad ist individuell einstellbar.

"Es ist vor allem ein Konditions- und Koordinationstraining für den gesamten Bewegungsapparat", meint Ulrike Grünzel-Spindelmann. Die Diplom-Sportlehrerin und stellvertretende Betriebsleiterin des Mona Mare ist verantwortlich für das Kursangebot in dem Allwetterbad. "Sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene aller Altersgruppen können jederzeit beginnen", wirbt die 52-Jährige. Vor allem das Unterwasser-Radeln erfreue sich zunehmender Beliebtheit: "Wir bieten täglich Kurse an und die Nachfrage ist groß." Hinzu kommen entsprechende Angebote speziell für Senioren, Übergewichtige und Durchtrainierte, die jeweils einen anderen Schwerpunkt legen. "Sport im Wasser ist Schonend für den Bewegungsapparat und trotzdem steigert es Fitness, Ausdauer und den Muskelaufbau", meint Sandra Groos, Betriebsleiterin des Mona Mare. Auch zu Rehabilitationszwecken seien die Trainings geeignet - beispielsweise nach einer Operation an der Hüfte. Auch als Begleitung einer Diät sei Aqua-Cycling sehr empfehlenswert.

Relativ neu im Programm ist nun auch Aqua-Zumba. Dabei wird der Tanz zu südamerikanischen Rhythmen ebenfalls größtenteils unter die Wasseroberfläche verlegt. Die Bewegungen laufen dann laut Grünzel-Spindelmann zwar deutlich langsamer ab, aber dafür steigt auch die Beanspruchung der einzelnen Muskelpartien durch die Dichte des nassen Elements. Geleitet werden die Kurse von entsprechend ausgebildeten Trainern.

In Zukunft könnte auch Aqua-Back als Angebot hinzukommen, das an dem Aktionstag am Samstag vorgestellt wurde. Dabei handelt es sich quasi um ein Fitness-Studio unter Wasser, das nicht nur auf das Radeln beschränkt ist. An verschiedenen Geräten können Beine, Bauch, Arme und Rücken trainiert werden.

"Es ist ideal, im Wasser aktiv zu sein", findet der Sportwissenschaftler Dr. Uwe Schlünz, der das Konzept in Deutschland vermarktet. Ein Grund dafür sei die gefühlte Reduktion des Körpergewichts im lauwarmen Nass. "Es lasten dann nur noch knapp 50 Prozent des eigenen Gewichts auf dem Rückenbereich. An den Füßen ist es sogar noch viel weniger."

Ob das Angebot bald auch im Mona Mare installiert wird, ist noch offen. "Das kommt vor allem auf die Beckenzeiten an", meint Groos. "Wir haben schon ein ziemlich volles Kursprogramm."

(dora)
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