Mönchengladbach Feuer und Flamme für die Illumina

Mönchengladbach · Pünktlich zur Eröffnung der achten Illumina strömten die Besucher am Freitag Abend in den Park von Schloss Dyck. Und waren begeistert. Noch eine Woche lang verwandelt sich das Anwesen ab Einbruch der Dunkelheit in eine Abenteuerlandschaft voller Klang- und Lichtinstallationen.

Bilder von der Illumina 2011 auf Schloss Dyck
17 Bilder

Bilder von der Illumina 2011 auf Schloss Dyck

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Die Bäume sind in grünes und blaues Licht gehüllt, grelle Blitze zucken durch die Wipfel. "Hier sind bestimmt überall Elfen", ruft Ipek Luise Mühlhofer begeistert. Die Sechsjährige will vorpreschen, tiefer in die als "Gewitterlandschaft" bezeichnete Station sechs der Illumina vordringen. Doch die Hand ihrer Mutter loszulassen, das ist Ipek dann doch nicht geheuer. "Spannend", findet sie ihre erste Illumina, "und wie im Märchen". Ein vorbei schlenderndes älteres Ehepaar nickt zustimmend.

Nur wenige Minuten zuvor hatte einige Meter weiter Hausherr Simeon Graf Wolff Metternich in seiner Eröffnungsrede vor Gästen wie Verkehrsminister Harry Voigtsberger, Bürgermeister Harald Zillikens und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke der achten Illumina unter dem Motto "entflammt" genau das gewünscht. Einen glanzvollen Auftakt, bei dem sich alle Besucher des Schlossparks, ob jung oder alt, an der Magie der Vorstellungen erfreuen können.

Dank des sternenklaren Himmels, der sich über den Schlosspark spannte, hatten auch die Fotografen beste Chancen auf außergewöhnliche Bilder. Sie waren zumeist schon weit vor Einbruch der Dämmerung den Weg zum Schloss entlang gestapft, schwer bepackt mit Stativen, Kameras und Objektiven. "Die Illumina ist eigentlich für jeden Fotografen ein Pflichttermin", sagt Ralf Brechtel.

Er reist schon viele Jahre extra aus Oberhausen an, um das Lichterspektakel für die Ewigkeit festzuhalten. "Deshalb trifft man die meisten Gleichgesinnten auch jedes Jahr wieder hier", sagt der Hobbyfotograf, ohne von seiner Kamera aufzublicken. Zu fasziniert ist er von dem auf der Gräfte schwimmenden Konzertflügel, der scheinbar von einem unsichtbaren Pianisten bespielt wird. "Ein Wahnsinnsmotiv", sagt Brechtel begeistert.

Das Konzept der diesjährigen Illumina ist damit schon am ersten Abend aufgegangen. Mit "flammendem Herzen", so hatte sich es Regisseur Wolfram Lenssen vorgestellt, sollen die Besucher durch den Schlosspark wandeln. "Es gibt kaum einen Begriff, der reicher an Assoziationen wäre, als das Feuer", erklärte Lenssen zum Hintergrund des diesjährigen Mottos "entflammt".

Dabei sollen nicht nur die Lichtinstallationen die Besucher während der Illumina verzaubern und zum Staunen bringen. "Sie sind dieses Mal ganz klar den Hörereignissen untergeordnet", so der Regisseur. Mit Worten, Musik und allerhand optischen Täuschungen hat er deshalb eine Traumwelt geschaffen, in der von Station zu Station Leidenschaft, Mut oder schlicht die Freude am Zauberhaften bei den Besuchern entflammen soll.

Erstmals führt der Rundweg dabei direkt in die Schlosshöfe, die sich nach den Sanierungen wieder von ihrer besten Seite zeigen. Die Gebäude selbst sind trotzdem zurückhaltend inszeniert, das Schloss und vor allem der Park stehen im Mittelpunkt der Show, die in diesem Jahr größtenteils mit LED-Strahlern betrieben wird und damit 50 Prozent weniger Energie verbraucht, als noch in den Anfangsjahren der Illumina.

Im Schnitt kamen bisher zwischen 20 000 und 31 000 Besucher. Und weil sich laut Wetterprognose die Regengüsse vorerst nur auf Station sechs, die märchenhafte Gewitterlandschaft, beschränken werden, ist die Stiftung Schloss Dyck guter Hoffnung, in diesem Jahr an der oberen Marke kratzen zu können.

(RP/rai)
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