Neue Show in Düsseldorf Bei „Legends of Entertainment” im Apollo treffen Rocklegenden auf Varieté

Düsseldorf · Die neue Show des Apollo Varieté kombiniert akrobatische Klasse mit Hits von Prince, Michael Jackson, den Blues Brothers und vielen mehr. Im Mittelpunkt steht die Musik mit einem überzeugenden Sänger und einer überzeugenden Band.

 Sänger Klyive Live steht im Mittelpunkt. Und diesmal ist das Ballett nicht schmückendes Beiwerk.

Sänger Klyive Live steht im Mittelpunkt. Und diesmal ist das Ballett nicht schmückendes Beiwerk.

Foto: Apollo/Ralf Schütt/Ralf Schuett

Um es gleich vorweg zu sagen: Es wird laut. Fetzige Rockmusik steht im Mittelpunkt der neuen Show im Apollo Varieté, deren Premiere frenetisch gefeiert wurde. Regie führt – inzwischen zum dritten Mal – Adrian Paul, Sohn des Impresarios Bernhard Paul. Keine Frage, der 27-Jährige hat seinen eigenen Stil gefunden. Seine Shows sind anders: temperamentvoller, immer mit Live-Musik, rockig, modern eben. Eine neue Art des Varietés, mit der Paul junior auch seine Altersgenossen anspricht. Und ein Gegenpol zur Vorgänger-Show Burlesque, bei der in erster Linie auf nackte Haut gesetzt wurde, und die beim Premieren-Stammpublikum nicht gut angekommen war.

Anders „Legends of Entertainment”. Das Publikum gab stehend Ovationen. Dabei ist Klyive Live der Star des Abends. Der Sänger aus Trinidad überzeugte vor allem mit seiner Michael-Jackson-Showeinlage. Allein dieser Auftritt ist sehenswert. Bei „Thriller“ verwandeln sich die Damen des Apollo-Balletts, gerade noch in traumhaften Kostümen auf der Bühne liegend, in Zombies – beeindruckend inszeniert vom Regisseur.

Ob Beatles, Stones, Robbie Williams oder Elton John, der Sänger aus der Karibik hat sie alle drauf – manche sogar ganz authentisch. Die Musik passt perfekt zu den einzelnen Show-Darbietungen. Da sind Klyive Live und die Apollo-Rockband kein bloßes Bindeglied, sie sind mittendrin.

Schon der erste Act ist eine Überraschung. Erscheinen da doch zu den ersten Takten des Blues-Brothers-Erkennungssongs „Everybody Needs Somebody to Love“ zwei Typen in schwarzen Anzügen mit Hut und dunkler Sonnenbrille auf der Bühne. Sie entpuppen sich als Akrobaten. Gemeinsam mit Partnerin Cornelia Abràn präsentieren Peter und Gabor Csàszàr Höchstleistungen auf dem Schleuderbrett und fangen, immer noch in den schwarzen Anzügen, ihre Partnerin selbst beim Dreifachsalto sicher auf.

Passend zur Musik von Dirty Dancing (“Time of my Life“) zeigt das Duo NiKa kraftvolle akrobatische Kunstfertigkeit im Tanz. Nach soviel Rock wird es mit der Luftnummer im Ring zu Elton Johns „Goodbye Norma Jean“ besinnlicher. Laetitia Bouffard-Roupe präsentiert elegant ihre Beweglichkeit.

Dann kommt der, für den die Showtreppe auf der Bühne wie gemacht zu sein scheint: weißer Smoking mit silbernen Applikationen, rote Fliege und rot-weiße Schuhe  Marcel ­Peneux steppt im klassischen Stil der 20er und 30er Jahre. Der Amerikaner lässt seine Füße über den Boden fliegen und hat dazu noch Entertainer-Qualitäten.–

Elisabeth Schmidt mit einer Strapaten-Nummer, bei der sie die Tücher als Schaukel benutzt, glänzt ebenfalls. Der akrobatische Höhepunkt sind die Caveagna-Brüder. Davide (20) und Andrea (17) zeigen in ihrer Hand-auf-Hand-Nummer Hebefiguren, die dem Publikum den Atem stocken lassen. Eine Show wie aus einem Guss, wäre da nicht Mr. P.P., der Tischtennisbälle hervorwürgt und dabei unangenehme Geräusche von sich gibt. Das wirkt einfach fehl am Platz.

Beim großen Finale, in dem das Ballett noch einmal zeigt, dass es dank neuer Choreographin mehr als schmückendes Beiwerk ist, drehen alle noch mal auf. Vor allem der langmähnige Leadgitarrist Marc Scholz. Und natürlich Klyive Live, dem die Songs von Prince auf den Leib geschnitten zu sein scheinen.

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