Forscher untersuchen das Denken von Kindern

Wissenschaftler der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität wollen herausfinden, wie das kindliche Gehirn knifflige Aufgaben löst. Dafür beobachten sie mehrere Stunden lang Kinder beim Lösen von Denksportaufgaben an Computern. Mit Hilfe der Elektroenzephalographie (EEG) überprüfen die Wissenschaftler, wie sich die Hirnströme der Kinder während der spielerischen Arbeit an den Aufgaben verändern. "Das ist ja wie beim Friseur!", sagte einer der jungen Probanden, als ihm die Kappe mit den Messelektroden in das gegelte Haar gesetzt wurde.

Psychologin leitet die Studie

"Wir wollen besser verstehen, wie das Gehirn in verschiedenen Altersstufen funktioniert", sagt die verantwortliche Leiterin des Forschungsprojekts, die Psychologin Daniela Czernochowski. "Es ist bereits bekannt, dass Erwachsene bei diesen Aufgaben Teile des Gehirns einsetzen, die bei Kindern noch nicht ausgereift sind. Daher möchten wir herausfinden, wie Kinder diese Aufgaben lösen und inwiefern sich ihre Lösungswege von denen Erwachsener unterscheiden", sagt Czernochowski, die am Institut für Experimentelle Psychologie der Heinrich-Heine-Universität arbeitet.

Da die Hirnströme der Kinder während des Lösens der unterschiedlichen Aufgaben per EEG aufgezeichnet werden, müssen die Kinder während der Arbeitsphase still sitzen. Eine große Herausforderung für die teilnehmenden Kinder, die die zweite oder fünfte Klasse besuchen. Ihre Studie hat Czernochowski daher nach einem Tier benannt, das als neugierig gilt und vor allem auch dafür bekannt ist, lange still sitzen zu können: dem Leguan.

An der Leguan-Studie, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziell unterstützt wird, nehmen auch Kinder aus Düsseldorf teil. Eltern konnten ihre Kinder für die Studie an der Heinrich-Heine-Universität anmelden. Für die Mitarbeit wird jedes Kind mit einem kleinen Geschenk sowie 20 Euro Taschengeld belohnt.

(RP)
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