Düsseldorf Feuerwehr findet Gift-Schlangen

Düsseldorf · In Düsseldorf wurden in einer verwahrlosten Wohnung 30 Tiere entdeckt.

Einen gefährlichen Fund haben am Samstagabend Mitarbeiter des Düsseldorfer Ordnungsdienstes und der Feuerwehr gemacht: In einer verwahrlosten Wohnung im Stadtteil Garath entdeckten sie 30 Schlangen, davon fünf extrem giftige Reptilien.

Unter den Tieren befanden sich eine Mamba, eine Speikobra, eine Bambusotter und zwei Klapperschlangen. Diese Arten können durch Bisse beim Menschen lebensgefährliche Verletzungen hervorrufen. Aber auch ein Exemplar der artgeschützten Riesenschlange Boa-Constrictor wurde sichergestellt. In der Wohnung habe es keinen Strom gegeben, teilte die Feuerwehr weiter mit. Experten brachten die gefährlichen Schlangen und jene, die in einem schlechten Zustand waren, in den speziell ausgestatteten Tierpark Brüggen. Verletzt wurde dabei niemand.

Die Bewohnerin hatte die Lage laut Feuerwehr überhaupt nicht im Griff. "Sie konnte keinerlei Herkunftsnachweise und andere erforderliche Dokumente vorzeigen", berichtet Feuerwehrsprecher Gregor Mönnig. In der komplett verwahrlosten Wohnung hätten sich die Feuerwehrleute zunächst ein genaues Bild von der Anzahl und Gefährlichkeit der Tiere machen müssen. Hierzu wurden speziell ausgebildete Reptilienexperten der Feuerwehr herangezogen. Es sei nicht auszuschließen gewesen, dass einzelne Tiere aus der Wohnung hätten entwischen können. Eine konkrete Gefahr für Nachbarn und Hausbewohner habe aber wohl nicht bestanden.

Die Schlangen waren zum großen Teil unterernährt und unterkühlt. "Ihr Zustand war desolat", so Mönnig. Erst in den nächsten Tagen werde sich zeigen, ob die Reptilien überlebensfähig seien. Der Frau drohen nun Geldbußen wegen nicht artgerechter Haltung.

Vorfälle mit Schlangen sind in NRW keine Seltenheit. Zuletzt entwischte eine Boa-Constrictor für neun Tage in Castrop-Rauxel.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort