Düsseldorf Fetteckenstreit: Neues Etikett auf Wunsch von Eva Beuys

Düsseldorf · Nach einer außergerichtlichen Einigung wurde gestern Morgen im Museum Kunstpalast fix umetikettiert. Der nach dem 1986 gestorbenen Künstler Joseph Beuys benannte Fettecken-Schnaps heißt jetzt schlicht "Geist". Und weiter darf auf dem Etikett des während einer Kunstperformance gebrannten Alkohols auch nicht mehr stehen, dass er aus den Resten einer "staatlich zerstörten Fettecke" destilliert wurde. Stattdessen muss die Fettecke, um deren Reste es geht und die nur eine von vielen in Beuys' Werk ist, genau bezeichnet werden.

Gestritten hatte man sich seit gut einer Woche, auf der einen Seite die Künstlerwitwe Eva Beuys, die die Persönlichkeits- und Urheberrechte ihres Mannes angetastet sah. Auf der anderen das Künstlertrio Löffler/Korpys/Schmal, das Museum Kunstpalast und gewissermaßen auch Johannes Stüttgen, Inhaber jener berühmten Beuysschen Fettecke und Bewahrer ihrer aus dem Mülleimer gekratzten Überreste. Felix Stang, der Berliner Anwalt von Eva Beuys, sagte gestern, man habe die Künstler sowie das Museum abgemahnt und per Frist aufgefordert, die Flaschen aus der Ausstellung zu entfernen sowie die Etiketten auszutauschen. Die Frage nach der Zulässigkeit der Kunstaktion, in deren Verlauf die Fetteckenreste destilliert worden waren, habe man außen vor gelassen, sagt der Anwalt.

Eva Beuys ist besänftigt, die Schnapsflaschen sind bis 10. August im Museum Kunstpalast zu sehen. Der Untertitel der Alchemie-Ausstellung heißt bezeichnenderweise "die Kunst der Verwandlung."

(RP)
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