Wuppertal/Remscheid Facebook-Party endet mit Randale

Wuppertal/Remscheid · Rund 250 ungeladene Gäste tauchten auf und zettelten eine Schlägerei an.

Völlig aus dem Ruder lief am Wochenende eine private Gartenparty in einer sonst ruhigen Gegend in Remscheid. Rund 250 Gäste kamen der Einladung nach - die versehentlich über Facebook öffentlich einsehbar war. "Ursprünglich hatte der Gastgeber beabsichtigt, eine überschaubare Anzahl von Gästen zu bewirten", erklärte die zuständige Polizei in Wuppertal. Ein Bekannter stellte die Einladung in den sozialen Medien jedoch öffentlich ein. Infolgedessen erschienen bis zu 250 Gäste auf der Gartenparty, verwüsteten den Garten und entwendeten verschiedene Gegenstände.

Die Polizei musste zunächst nicht einschreiten, wie ein Sprecher bestätigt. Nachdem jedoch der Gastgeber die Party am Freitagabend wegen der drohenden Ausschreitung gegen Mitternacht beendet hatte, kam es nur eine Straße weiter zu einer Schlägerei. Dabei wurde eine Person verletzt. Ein 15-jähriges Mädchen musste mit Verdacht auf Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Auf dem Weg in die Innenstadt beschädigten einige der ungebetenen Gäste dann auch noch ein Fahrzeug. Gegen die zum Teil bekannten Täter werden Strafverfahren eingeleitet, wie die Polizei gestern erklärte.

Dass Facebook-Partys im Chaos enden, kommt immer wieder vor. Im September 2012 eskalierte die Geburtstagsfeier einer 16-Jährigen in den Niederlanden. Sie hatte versehentlich die Party-Einladung öffentlich gemacht. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei und Tausenden Jugendlichen, die der Einladung gefolgt waren. Im Jahr zuvor endete in Hamburg die Party eines Mädchens chaotisch, weil 1500 feierlustige Jugendliche ihrer versehentlich öffentlich gemachten Einladung gefolgt waren.

Und auch für Wuppertal ist das nichts Neues. 2011 eskalierte eine solche Party. Unter dem Pseudonym "Alfons Ascheweg" lud der Initiator zu einer öffentlichen Feier ein. Als die Zahl der Teilnehmer auf 800 angestiegen war, geriet die Party außer Kontrolle. Nach mehreren Angriffen auf die Polizei mit Flaschenwürfen und Böllern griff diese mit Pfefferspray und Schlagstöcken ein. NRW-Innenminister Ralf Jäger äußerte sich damals zurückhaltend: Diese Partys seien "eine Form von Jugendkultur, die wir akzeptieren müssen". Sie sollten aber verboten werden, wenn eine "ernsthafte Gefährdung der Teilnehmer" drohe.

(jeku)
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