ESC: 100 000 in Messe und Arena

Für den großen Besucheransturm zum Song Contest und zur Messe Interpack gibt es nun ein eigenes Verkehrskonzept. Im Mittelpunkt steht die Rheinbahn, die bis tief in die Nacht im Drei-Minuten-Takt fahren will – und dafür ein besonderes Lob erhalten hat.

Der Eurovision Song Contest (ESC) wird immer sichtbarer in Düsseldorf. Die Stadt hängt immer mehr Fahnen auf, am Flughafen wächst ein 385 Meter breites Banner, und seit gestern rollen Bahnen im ESC-Design durch die Stadt. Passend dazu hat die Landeshauptstadt ihr Verkehrskonzept für die ersten beiden Wochen im Mai fertiggestellt. "Rund um Messe und Arena wird es bei der Überschneidung der Anfahrt zu den ESC-Finals und dem Ende der Messe Interpack eng", sagt Verkehrsdezernent Stephan Keller. Am 13. und 14. Mai werden pro Tag mehr als 60 000 Messebesucher und rund 35 000 Musikfans erwartet. Keller: "Wir empfehlen dringend, den ÖPNV zu nutzen." Das Konzept im Überblick:

Nahverkehr

Die Rheinbahn erweitert ihr Angebot in der Finalwoche massiv. Am 10. und 12. Mai (Halbfinals) fährt die Linie U 78 bis 3 Uhr, in den Spitzenzeiten alle drei bis fünf Minuten. Auf den Bus-Linien SB50, 725, 754, 780, 782, 785, 834 und 835 sind weitere Spätfahrten in die Nachbarstädte geplant.

Am 13. Mai (Juryfinale) ist die U 78 bis 4 Uhr im Drei-Minuten-Takt unterwegs, danach bis 6 Uhr im 15-Minuten-Takt. Die Straßenbahn-Linien 701, 703, 706, 709, 712 und 715 sind bis 4 Uhr verstärkt im Einsatz. Die genannten Bus-Linien fahren auch in dieser Nacht öfter.

Am 14. Mai (Finale) ist die U 78 durchgehend bis Sonntagmorgen, 7 Uhr, im Einsatz – zwischen 15 und 21 Uhr sowie 0.30 und 4 Uhr im Drei-Minuten-Takt. Die genannten Straßenbahn- und Bus-Linien fahren abends und nachts erneut öfter als sonst.

Damit die Gäste aus Deutschland und Europa sich nicht lange mit dem Tarifsystem in und um Düsseldorf beschäftigen müssen, bietet die Rheinbahn zwischen dem 1. und 14. Mai ein "3-Day-Ticket" an. Damit können die Besucher ab der Entwertung drei Tage lang so viel fahren, wie sie möchten, im jeweils ausgewählten Bereich: Stadtgebiet Düsseldorf (10 Euro), im gesamten Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (30 Euro), in den Verbünden Rhein-Ruhr und Rhein-Sieg (40 Euro).

Für den Song Contest hat die Rheinbahn ein zusätzliches Fahrplanheft in Deutsch und Englisch aufgelegt. Es ist in Bussen, Bahnen und Kundencentern erhältlich.

Das gesamte Angebot der Rheinbahn hat dem Unternehmen ein großes Lob vom verantwortlichen Sender NDR eingebracht. "Wie die Rheinbahn für den ESC aufgestellt ist, das ist Weltklasse", sagte Ralf Quibeldey, Projektleiter der Show.

Regionalverkehr

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) plant in der Woche vom 9. bis 13. Mai zusätzliche Fahrten in den Nachtstunden auf den Linien RE 1 in Richtung Essen und Dortmund sowie auf der S 8 in Richtung Mönchengladbach und Wuppertal. Für das Finalwochenende vom 13. bis 15. Mai gibt es ergänzend zum Nachtangebot an Wochenenden zusätzliche Fahrten nach Köln.

Autos

Die Messe nutzt ihre Erfahrungen von früheren Doppelbelastungen, als große Konzerte und große Messen parallel stattfanden (Depeche Mode und "boot", Bruce Springsteen und "drupa"). Zur Interpack werden tagsüber rund 11 000 Autos erwartet, zum ESC noch einmal 6500 bis 7000. Deshalb ist für die ESC-Gäste ein eigener Parkplatz reserviert, am späteren Abend können die Musikfans auch frei werdende Flächen an der Messe nutzen. Die Parkplätze sind über die A 44 und die Rotterdamer Straße (Rheinufer) zu erreichen. Parken kostet pro Abend fünf Euro.

Reisemobile (erwartet: 130) erhalten eine Fläche am Parkplatz P 1, Reisebusse (voraussichtlich 50-60) an P 2. Für Zuschauer, die abgesetzt und abgeholt werden, ist eine Fläche an P 1 ausgeschildert.

Taxis

Am Messe-Eingang Nord befindet sich der große Taxi-Halteplatz (Heinz-Ingenstau-Straße). Von dort gelangen die ESC-Zuschauer über eine Brücke zur Arena.

(RP)
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