Erdogan-Besuch: Viele Demonstranten erwartet

Zwar wird es keine polizeilichen Straßensperrungen geben, wenn am Sonntagabend der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip im ISS Dome redet, aber: "Wer nach 16 Uhr nach Rath will, sollte vielleicht besser nicht die Theodorstraße nutzen", rät ein Polizeisprecher.

12 000 Menschen werden nämlich im Dome erwartet, und wenn dort um 16 Uhr der Einlass beginnt, rechnet die Polizei schon mit "Beeinträchtigungen des Verkehrs auf der Theodorstraße."

Auch die Erdogan-Besucher sollten das einkalkulieren. Zumal der Einlass mit aufwändigen Sicherheitskontrollen verbunden ist. Die hat das türkische Generalkonsulat als Veranstalter des Abends veranlasst und dafür eigene Sicherheitskräfte engagiert.

Die Polizei wird vor allem das Gelände vor dem ISS Dome im Auge behalten. Dort hat die rechtspopulistische Gruppierung Pro NRW eine Protestkundgebung angemeldet und rechnet nach eigener Verlautbarung inzwischen mit "deutlich mehr als den angemeldeten 60" Teilnehmern. Auch Anhänger der rechtsgerichteten Republikaner werden vor der Halle erwartet.

Weil Kundgebungen vom rechten Rand in der Regel Gegendemonstrationen aus dem linken Spektrum nach sich ziehen, bereitet sich die Polizei auf einen Großeinsatz vor, der von Hundertschaften aus den Nachbarstädten unterstützt werden wird.

Besondere Brisanz der Lage: Auch die Kurdische Jugend NRW hat ihre Mitglieder und Anhänger zum Protest gegen Erdogans Politik mobilisiert. Die sind zwar in diesem Fall scheinbar einer Meinung mit den Rechtsextremisten. Doch Einigkeit zwischen diesen beiden Demonstranten-Gruppen ist nicht zu erwarten.

Erdogan wird am Sonntag aus Ankara nach Düsseldorf kommen und direkt zum Dome gefahren, wo er um 18.30 Uhr seine Rede halten soll. Gleich danach wird er abgeholt und reist nach Hannover weiter. Dort ist er zur Eröffnung der Cebit eingeladen.

(RP)
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