Isselburg Entlaufene Wölfin in Tierpark erschossen

Isselburg · Die Wölfin, die am 5. September aus ihrem Gehege im Biotoppark Anholter Schweiz floh und sich zwölf Tage auf dem eingezäunten Gelände aufhielt, ist tot. Sicherheitskräfte erschossen das Tier, als es gestern Morgen einen zwei Meter hohen Außenzaun zu überspringen drohte. Zuvor war ein weiterer Anlauf gescheitert, das Tier zu narkotisieren. Das erklärte die Pächterin des Wildparks, Monika Westerhoff-Boland. Frank Schaffeld, Leiter des Isselburger Ordnungsamts, nannte die Maßnahme "traurig, aber notwendig". Oberstes Ziel sei es gewesen, die öffentliche Sicherheit zu wahren und die Wölfin nicht aus dem Park entkommen zu lassen. Dieser war seit zwölf Tagen für Besucher geschlossen.

Die Tierärztin des Wildparks bestätigte, dass die Wölfin zu einer "potentiellen Gefahr" hätte werden können, sobald sie den Außenzaun überwunden und in Wohngebiete gelaufen wäre: "Wenn sie sich bedrängt gefühlt hätte, zum Beispiel in einer Garage, wäre das denkbar gewesen."

Beim Versuch, drei weibliche Wölfe zu narkotisieren, die in einen anderen Wildpark gebracht werden sollten, war das Tier vor knapp zwei Wochen in Panik geraten und über einen 2,70 Meter hohen und mit 6000 Volt gesicherten Elektrozaun gesprungen. Fortan versuchten Mitarbeiter, den Wolf zu fangen. Eine brückenähnliche Konstruktionen sollte die Ausreißerin in ihr Gehege leiten. Am Freitag scheiterte ein Narkose-Versuch. Am Samstag wurden Zäune errichtet, um den Wolf erneut in Richtung eines Narkosegewehrs zu treiben. Beim Versuch, eine weitere Sperre zu überwinden, biss der Wolf den Revierförster in den Fuß. Stahlkappen an den Schuhen verhinderten eine Verletzung. "Zu diesem Zeitpunkt stand der Wolf so unter Adrenalin und Panik, dass wir die Aktion sofort abbrachen", sagt Monika Westerhoff-Boland. Es wurde aber auch klar, dass der Wolf "jegliche Scheu vor Menschen und Zäunen" verloren hatte.

(RP)
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