Düsseldorfs größtes Chor-Spektakel

Rund 2500 Sänger aus der Landeshauptstadt und den umliegenden Städten sind Kulisse und stimmgewaltiges Element des Pop-Oratoriums "Die 10 Gebote", das am 12. Februar erstmals in Düsseldorf im ISS Dome gezeigt wird. Premiere hatte das Stück bei "Ruhr 2010".

Biblische Stoffe sind ein unerschöpfliches Thema für Musik und Bühne. Das hat nicht zuletzt ein damals noch unbekannter gewisser Andrew Lloyd Webber Anfang der 1970er Jahre mit "Jesus Christ Superstar" unter Beweis gestellt. Bis heute gehört das Musical zu den weltweit unumstrittenen Klassikern. Auch Dieter Falk ist ein bekennender Fan von "Jesus Christ Superstar". Und auch ihn reizte der Stoff der Bibel. Knapp 40 Jahre nach Webber nahm sich der Düsseldorfer Musikproduzent und Komponist das Alte Testament vor, um die Geschichte von Moses musikalisch zu erzählen. Herausgekommen sind "Die 10 Gebote" – ein großes Mitsing-Spektakel mit Ansteckungspotential. "Es ist kein Musical im klassischen Sinne", sagt Falk, "es ist konzertanter."

Seine Idee war es, möglichst viele Chöre, dazu ein Sinfonie-Orchester und eine Band unter ein Dach und auf eine Bühne zu bringen. "Ich bin ein altes Chorkind", erzählt er. Seine Mutter war Chorleiterin in Siegen. Für sein Pop-Oratorium holte er Michael Kunze, einen der bekanntesten deutschen Musical-Schreiber (Elisabeth, Mamma Mia und König der Löwen) aus Hamburg, mit an Bord. "Das hat großen Spaß gemacht", erzählt Falk, "monatelang gingen Text- und Ton-Dokumente per Mail von Hamburg nach Düsseldorf und zurück. Wir sind jetzt ein eingespieltes Team."

Als das Stück fertig war, begannen die Initiatoren mit der Suche nach Chören und waren überrascht vom Andrang. "Da haben wir wirklich was losgetreten", sagt Falk. Vom Schul- bis zum Kirchenchor, vom Gospel- bis zum Gesangverein fühlten sich hunderte Sängerinnen und Sänger animiert, beim Oratorium mitzuwirken. Und es gab sogar Chorgründungen eigens für "Die 10 Gebote". Ein Anwalt plante einen Projektchor mit 20 Leuten. Jetzt sind 50 mit dabei.

Mitte Januar trafen sich die Sänger zur großen Probe in der Essener Grugahalle, um für ihr Heimspiel in Düsseldorf zu proben. "Es geht weniger um Religion als um Freiheit. Das Gebot heißt Liebe", fasst Falk zusammen und verspricht: "Es wird imposant." 2500 Teilnehmer sind nicht nur stimmgewaltig. Sie geben auch ein imposantes Bühnenbild ab. Die weißen Hemden und Blusen sind beispielsweise Projektionsfläche für die mit blauem Licht dargestellte Teilung des Meeres. 2500 goldene Decken, die die Sänger in einer anderen Szene vor ihrem Körper halten, stehen sinnbildlich für den goldenen Palast des Pharaos. Im zweiten Akt wird Moses die zehn Gebote von Gott entgegennehmen. Zwölf Solisten singen die tragenden Rollen. Gottes Stimme allerdings kommt von Band, klingt auf diese Weise aber umso allmächtiger: Sie stammt von Schauspieler Otto Sander.

(RP)
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