Gewerkschaft fordert Spuckhauben zum Schutz Mehr als 900 Polizisten wurden in NRW angespuckt

Düsseldorf · 901 Polizeibeamte sind im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen bei Einsätzen angespuckt worden. Die Gewerkschaft der Polizei fordert sogenannte Spuckhauben zum Schutz der Beamten – auch vor Infektionen.

2017 gab es in NRW fast 6000 Fälle, in denen Polizisten im Dienst geschlagen, getreten und gestoßen worden sind. Immer häufiger passiert es auch, dass die Beamten angespuckt werden. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert deshalb „Spuckhauben“ zum Schutz der Polizisten.

„Wir bräuchten für jeden Streifenwagen zwei solcher Hauben – das wären 4000 Stück“, sagt Stephan Hegger von GdP in Düsseldorf. Die Gewerkschaft geht davon aus, dass die Zahl der Beamten, die im vergangenen Jahr angespuckt wurden, eigentlich noch höher als bei 901 liegt, da nicht alle Fälle angezeigt werden.

Die Hauben, die nicht mehr als drei Euro pro Stück kosten, sollen, sind aus transparentem Stoff und werden renitenten Personen etwa nach einer Verhaftung über den Kopf gezogen, wenn die gewalttätig sind.

Die Hauben sollen die Beamten vor den ekelerregenden Attacken schützen - aber auch vor Infektionen wie Hepatitis C. In Hamburg werden die Hauben schon seit Frühjahr 2017 eingesetzt.

Auch die Gewalt gegen Mitarbeiter der Deutschen Bahn nimmt zu: Bundesweit wurden im vergangenen Jahr 2550 DB-Mitarbeiter Opfer von Übergriffen. Die Fälle, in denen Zugbegleiter oder Service-Kräfte an den Infoschaltern beschimpft, beleidigt oder bespuckt werden, kommen noch dazu.

(hsr)
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