Düsseldorf Düsseldorf muss sich anstrengen

Düsseldorf · altert langsamer. Während die Städte des Ruhrgebietes Menschen verlieren, wird die wachsende Metropole am Rhein immer attraktiver – gerade für aufstrebende Singles und junge Familien. Trotzdem trifft der demografische Wandel auch die Landeshauptstadt.

Um ein Drittel steigt in den nächsten 13 Jahren allein die Zahl der Menschen, die älter als 80 Jahre sind. Ist Düsseldorf gerüstet? Die ehrliche Antwort lautet: nur teilweise. Am Quartier (Stadtteil) orientierte Zentren plus und städtische Zuschüsse zum barrierefreien Wohnungsumbau sind gute Ansätze. Doch beim Thema Barrierefreiheit im öffentlichen Raum sowie im Nahverkehr ist die sonst so innovative Stadt allenfalls Mittelmaß. Zwei Beispiele: Während in Düsseldorf nur 68 von 127 Stadtbahn-Haltestellen mit Bahnsteigen ausgestattet sind, die ein barrierefreies Einsteigen ermöglichen, erreichten Dortmund und Essen hier bereits vor drei Jahren Traum-Quoten von 92 beziehungsweise 100 Prozent. Auch die beim Kö-Bogen-Projekt ursprünglich geplante Freitreppe zwischen Libeskind-Bauten und Hofgarten war unsensibel. Nachholbedarf hat auch der Handel. Bringservice und Sitzbänke in langen Einkaufsgängen sind längst nicht selbstverständlich. Düsseldorf sollte sich anstrengen. Der altersgerechte Ausbau der Infrastruktur ist längst ein ernst zu nehmender Standort-Faktor. JÖRG JANSSEN

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort