Düsseldorf feiert Peking-Flug

Mit mehreren hundert Gästen würdigte der Flughafen gestern gemeinsam mit Air China den ersten Direktflug zwischen Chinas Hauptstadt und Düsseldorf. Dreimal wöchentlich fliegt die Airline nun ins Reich der Mitte – und will das bald noch steigern.

Tischtennis ist in China Volkssport und hat den den Rang wir hier der Fußball. Insofern war es nur richtig, Deutschlands derzeit erfolgreichsten Tischtennis-Spieler Timo Boll (Borussia Düsseldorf) als eine Art Botschafter zu engagieren, um die vielen Gäste aus China zu begrüßen – denn Timo Boll ist zwischen Hongkong, Shanghai und Peking ein Star. Diesen Deutschen kennen mehr Chinesen als den Namen der NRW-Landeshauptstadt.

Das jedoch dürfte sich bald ändern, denn die Verbindung zwischen Deutschland und China ist seit dem Wochenende um eine wichtige Verbindung intensiver geworden: Air China fliegt in einer Kooperation mit Lufthansa nun dreimal wöchentlich direkt von Peking nach Düsseldorf und zurück. Für Düsseldorf ein großer Schritt in eine Zukunft, in der man mit dem Riesenmarkt China die Wirtschaftsbeziehungen weiter ausbauen will und wird, hieß es gestern. Düsseldorf und seine unmittelbare Umgebung, in der ca. 600 chinesische Firmen angesiedelt sind, ist für die fernöstlichen Boomregionen – allen voran China – interessanter und wichtiger denn je. Man schaut auf den Großraum im Umkreis von 90 Autominuten und weiß, dass in dieser Region 20 Millionen Menschen wohnen, arbeiten und konsumieren.

Eine Zahl, die auch in China Eindruck hinterlässt – obwohl Peking allein deutlich mehr als 18 Millionen Einwohner hat (etwa so viele wie ganz NRW) und in diesen Zeiten pro Jahr um die Größe Düsseldorfs (500 000 Menschen) wächst.

Dennoch: Die Chinesen haben hohen Respekt vor den deutschen Produkten – was sich nicht nur darin äußert, dass sie sie häufig kopieren. Sondern auch darin, dass sie sie gern kaufen: Pekings Straßen sind voller Audi, BMW und Mercedes. Waren made in Germany gelten als zuverlässig und haben einen sehr hohen Imagefaktor, sind also geschätzte Marken.

Dem Anlass entsprechend war gestern der Aufwand groß, mit dem man die neue Verbindung feierte: Im großen Saal des Swissotel in Neuss begrüße Flughafen-Chef Christoph Blume mehrere hunderte Gäste – vor allem chinesische Geschäftsleute aus der Umgebung, Vertreter von Lufthansa und Air China, aber auch einige Vertreter aus der Politik. Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, für den kurzfristig verhinderten OB Dirk Elbers eingesprungen, übermittelte die Grüße Düsseldorfs, der OB hatte bereits am Sonntagabend die Besatzung des ersten Air-China-Airbus empfangen, die in Düsseldorf gelandet war.

Wie wichtig den Chinesen die neue Verbindung ist, zeigte der Besuch des chinesischen Botschafters in Deutschland, Wu Hongbo, für die Airline war Tan Zhihong (Head of Delegation Air China) dabei, das Generalkonsulat vertrat Zhai Qian, den Chinesischen Handelsverband Li Suosheng. Dutzende Journalisten und Kamera-Teams aus China waren ebenfalls angereist, hiesige Politiker waren begehrte Interview-Partner.

Die Verbindung zwischen Peking und Düsseldorf wird bereits am 23. Juni auf viermal wöchentliche aufgestockt. Air China fliegt die Strecke mit einem Airbus 330-200 und kann pro Flugzeuge rund 300 Passagiere befördern. Nach ersten Einschätzungen ist die Nachfrage bereits hoch.

(RP)
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