Fernverkehr wird umgeleitet Folgen der Bielefelder Bahn-Baustelle

Düsseldorf · Brückenarbeiten wirbeln den Fernverkehrsplan der Bahn durcheinander. Für ein halbes Jahr hält der ICE nach Berlin nicht mehr in Solingen.

 Ein Zug der Eurobahn fährt über eine zum Teil gesperrte Bahnbrücke in Bielefeld.

Ein Zug der Eurobahn fährt über eine zum Teil gesperrte Bahnbrücke in Bielefeld.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Eine Brückenbaustelle in Ostwestfalen wird in den kommenden Monaten erhebliche Einschränkungen auf der Ost-West-Achse zwischen Berlin und NRW nach sich ziehen. Die Folgen werden bis ins Bergische Land zu spüren sein. Drei Brücken müssen laut Bahn in Bielefeld erneuert werden. Gebaut wird bereits seit dem vergangenen Jahr.

Während des ersten Bauabschnitts ließen sich die Folgen für Zugreisende deutlich besser beherrschen. Der Güterverkehr wurde einfach über das Personengleis umgelenkt. Da bei dem ab März startenden Bauabschnitt allerdings das Gleis für den Personenverkehr gesperrt werden muss und der Verkehr nun im Gegenzug über die Gütergleise geleitet wird, werden Fahrgäste deutlich stärker betroffen sein. Auf der Güterverkehrsschiene sind nur geringere Geschwindigkeiten zulässig. Außerdem wird die Umleitung zusätzlich Zeit kosten.

Für Reisende des ICE 10 von Düsseldorf nach Berlin entfällt ab dem 15. März bis zum 11. Oktober der Halt in Hamm. Auf der Wupper-Schiene, die in Köln ihren Ausgangspunkt hat, wird es keinen Halt in Solingen und Hagen geben. Beide Züge verkehren in dieser Zeit zudem nicht mehr im Stundentakt, sondern nur alle zwei Stunden.

„Wir bieten nicht weniger Plätze an“, sagte eine Bahn-Sprecherin unserer Redaktion. Statt einer Zughälfte würden komplette Züge eingesetzt. Dadurch entfalle die Zugkopplung beziehungsweise Teilung in Hamm, was wiederum eine Zeitersparnis gebe.

Besonders haarig wird es für Zugreisende auf der betroffenen Strecke am Startwochenende rund um den 15. März. Um die Bauweiche in Betrieb nehmen zu können, müssen die Oberleitungen massiv umgebaut werden. Ursprünglich war die Bahn davon ausgegangen, ein zusätzlicher Oberleitungsmast hätte gereicht. In der Nähe des Bahndamms wird allerdings eine Weltkriegsbombe vermutet. Um dies zu klären, wären eigentlich Bohrungen notwendig. Problem nur: In dem Gebiet liegen Rohrschächte für ein Stellwerk.

Deshalb wird der Hauptbahnhof Bielefeld vom 15. bis in die frühen Morgenstunden des 18. März komplett gesperrt. Der Verkehr wird dann über Minden in Richtung Hannover und Berlin umgeleitet.

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