Preise für Strom und Gas Grundversorger in NRW – bis zu 60 Prozent teurer im neuen Jahr

Düsseldorf · Ein Vergleich der Grundversorger für Gas und Strom in NRW zeigt, wie groß die Unterschiede sind. Die Stadtwerke Rees gehören zu den teuersten, Klever kommen günstiger weg. Emmerich schlägt ordentlich drauf.

Die Verbraucherzentrale NRW hat erneut die Tarife aller Grundversorger für Strom und Gas in Nordrhein-Westfalen durch die ene't GmbH abfragen lassen. Die Preise (zum Stichtag 1. Januar 2024) unterscheiden sich regional gravierend. Die Preisspanne zwischen den Tarifen bei Gas beträgt bis zu 300 Prozent, so die Verbraucherzentrale. Wir haben uns die Zahlen für verschiedene Verbrauchsszenarien im Detail angeschaut.

Gaspreise im Detail – im Durchschnitt günstiger

Gaskunden in NRW zahlen ab Januar 2024 im Durchschnitt 13,26 Cent pro Kilowattstunde und einen Grundpreis von 153 Euro (bei einem angenommenen Verbrauch von 20.000 kWh). Bei den meisten Anbietern ist der Arbeitspreis gesunken, im Schnitt um 14 Prozent. Der Grundpreis hat sich über alle Anbieter hinweg kaum verändert, er ist um durchschnittlich 1,38 Prozent gestiegen. Dementsprechend hat sich der Durchschnittspreis für 20.000 kWh (Arbeitspreis + Grundpreis) von 3393 Euro (Januar 2023) auf 2805 Euro verringert.

Am Niederrhein gehören die Stadtwerke Rees zu den teuersten. Dort sind für 20.000 kWh rund 4286 Euro fällig. In ganz NRW müssen Kunden der Stadtwerke Rhede am tiefsten in die Tasche greifen und das mit gehörigem Abstand. Ganze 5475 Euro werden dort in der Grundversorgung im Jahr bei einem Verbrauch von 20.000 kWh fällig. Zum Vergleich: E.on gibt für 80 Quadratmeter Wohnraum 11.200 kWh an, nur fürs Heizen. Läuft auch das Warmwasser über die Gastherme, sind es 12.800 kWh.

Den günstigen NRW-Versorger bei einem Verbrauch von 20.000 kWh haben Kunden in Paderborn. Die dortigen Stadtwerke buchen für ein Jahr 1941 Euro ab. Doch auch Klever kommen bei ihren Stadtwerken günstig weg. Dort sind vergleichsweise niedrige 2060 Euro fällig.

Am meisten draufgeschlagen haben die Stadtwerke Emmerich: Für 20.000 kWh sind im Vergleich zum Januar 2023 satte 60 Prozent mehr fällig. Freuen können sich hingegen Kunden der Stadtwerke Moers. Dort ist der Preis für diese Menge Strom um 49 Prozent gesunken.

Strompreise im Detail – zwischen 1060 und 1856 Euro für 3000 kWh

Der Preis, den Stromkunden in NRW im Schnitt für 3000 kWh bezahlen müssen, ist im Vergleich zum Januar 2023 um 9,5 Prozent gesunken. Lag er vor einem Jahr noch bei durchschnittlich 1510 Euro, sind es jetzt noch 1340 Euro. Auch beim Strom ist der Grundpreis leicht um 3,65 Prozent gestiegen, der Arbeitspreis pro kWh um 10,7 Prozent gesunken.

Reeser haben es auch beim Strompreis nicht leicht, mit 1835 Euro für 3000 kWh sind die Stadtwerke Rees die drittteuersten im Vergleich. Teurer sind nur noch die Stadtwerke Borken mit 1865 Euro und die Stadtwerke Coesfeld mit 1838 Euro.

Den günstigsten Strompreis bei einem Verbrauch von 3000 kWh bieten die Stadtwerke Hamm. Kunden zahlen dort 1060 Euro im Jahr. Unter den Top fünf der niedrigsten Preise liegt allerdings kein Anbieter aus dem Rheinland: Die anderen vier Stadtwerke mit niedrigen Preisen sind die in Lippstadt, Ochtrup, Bielefeld und Soest.

Auch beim Strom verbuchen die Emmericher Stadtwerke die größte Preissteigerung: plus 36 Prozent gegenüber Januar 2023. Den größten Preisnachlass in unserer Region hat Monheim. Dort geht er Preis für 3000 kWh um 37 Prozent nach unten.

Anmerkung: In einer vorherigen Version hatten wir Stichtag 31.12.2024 geschrieben. Dies wurde korrigiert. Auch haben wir die Durchschnittsverbräuche angepasst, da die Daten auf dieser Basis erhoben wurden und mögliche Preisstaffelungen bei den Versorgern unsere Berechnungen verfälschen konnten.

Die komplette Übersicht aller erfassten Versorger finden Sie in den Tabellen und Diagrammen im Artikel. Aus technischen Gründen sind diese leider nur im Webbrowser verfügbar, noch nicht jedoch in unserer App.

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