Baustellen im Rheinland Was auf Autofahrer in den nächsten Jahren zukommt
Service | Düsseldorf · Manche Planungen ziehen sich seit Jahren, manchen Regionen droht demnächst der Baustellenkollaps. Wir haben geschaut, wo in NRW Autobahnen und Landstraßen umgebaut werden und welche Pläne es gibt.

So schließt sich die neue Rheinbrücke in Leverkusen
Es vergeht kein Tag, an dem nicht an einem der 2200 Autobahnkilometer gebaut oder saniert wird. Besonders heftig trifft es die Gegend rund um Hilden und Leverkusen. Rheinbrücken, Autobahnkreuze und Anschlussstellen – an allen Ecken wird in den nächsten Jahren neu, aus- und umgebaut. Doch auch die Verkehrswege rund um Duisburg stehen im Fokus. Folgend ein Überblick über bereits aktive und künftige Bauprojekte von Straßen.NRW und der Autobahn GmbH sowie deren Stand und welche Hürden es noch gibt.
Welche Bauprojekte bereits laufen
- Duisburg – A59 – Sanierung zwischen Kreuz Duisburg-Süd und Wanheimerort: Die Liste der Reparaturen ist lang: elf Brücken, Lärmschutz, Entwässerung, Fahrbahnerneuerung. Im Herbst/Winter 2023 geht es los, vier Jahre später sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein. Schon jetzt wird die A59 ständig von kleineren Baustellen blockiert.
- Duisburg – A3/A40 – Umbau Kreuz Kaiserberg: Das als Spaghettiknoten bekannte Kreuz Kaiserberg wurde in den 1960er-Jahren gebaut. Brücken müssen erneuert, neue Verbindungen geknüpft werden. Im Januar 2023 starteten die ersten Arbeiten, rund acht Jahre soll das Vorhaben in Anspruch nehmen.
- Emmerich – B220 – Instandsetzung Rheinbrücke: Korrosionsschutz und Hängeseile wurden erneuert, die Bauarbeiten sind fast abgeschlossen. Die Sperrung kann aber noch nicht aufgehoben werden, der Radweg ist davon beispielsweise noch betroffen. Im kommenden Frühjahr geht es aber weiter, dann soll die Fahrbahn erneuert werden.
- Hilden – A3 – Sanierung Anschlussstelle Solingen: Im Rahmen der A3-Sanierung zwischen Hilden und Leverkusen steht noch die dritte Bauphase an, die Sanierung der Anschlussstelle Solingen. Autofahrer müssen sich ab 2024 auf wochenlange Sperrungen einstellen.
- Krefeld – A57 – Ausbau auf sechs Spuren: Zunächst zwischen Kreuz Meerbusch und Anschlussstelle Oppum soll der Ausbau bis 2027 abgeschlossen sein. Wie es danach weitergeht, ist noch unklar, es könnte Jahre bis zur Entscheidung dauern.
- Korschenbroich – L381 – Ausbau Knotenpunkt. Im April 2023 startete der Ausbau des Doppelknotenpunkts zwischen Korschenbroich und Mönchengladbach. Für die anderthalbjährige Bauzeit werden immer wieder einzelne Fahrspuren gesperrt.
- Leverkusen – A1 – Neubau Rheinbrücke: Gleich zwei neue Rheinbrücken sollen bei Leverkusen entstehen. Die erste könnte, wenn alles klappt, Anfang 2024 in Betrieb gehen. Geplantes Bauende der zweiten Brücke ist 2027.
- Meerbusch – L154/L476 – Hoterheideweg Osterath: Aus drei Bahnübergängen soll ein Kreisverkehr samt Unterführung werden. Nachdem das Projekt zuletzt stockte, soll es im Frühjahr 2024 weitergehen. Die Baumaßnahme wird große Einschränkungen für Bahnreisende und Autofahrer mitbringen.
- Wesel – B58n – Neubau Ortsumgehung: Mit der Umgehung im Süden Wesels soll der Verkehr, der durch den Stadtkern fährt, um 70 Prozent reduziert werden. Zuletzt war ein 10.000 Tonnen schweres Brückenteil dafür verschoben worden. Abgeschlossen sein soll die Umgehung 2028.

Das sind die größten Irrtümer im Straßenverkehr
Welche Bauprojekte noch geplant sind
- Duisburg – A59 – Ausbau zwischen Kreuz Duisburg und Marxloh: Auf 6,7 Kilometern, davon 2,6 Kilometer auf Brücken, soll saniert und auf sechs Streifen ausgebaut werden. Baubeginn ist eigentlich 2026, doch der Duisburger Stadtrat forderte zuletzt einen Planungsstopp und eine Tunnellösung.
- Düsseldorf – RS5 – Radschnellweg zwischen Neuss, Düsseldorf und Langenfeld: Auf 24 Kilometern Länge sollen die drei Städte für den Radverkehr verbunden werden. Bund und Land fördern das Projekt mit einer Million Euro.
- Düsseldorf – A59 – Instandsetzung zwischen Düsseldorf-Süd und Monheim-Süd: 2024 soll es losgehen, vier bis fünf Jahre soll gebaut werden. Auf zwölf Kilometern Länge soll die Fahrbahn erneuert, Brücken instandgesetzt und Lärmschutz modernisiert werden.
- Grevenbroich – L361n – Neubau Ortsumgehung Kapellen: Die einen fordern den Bau, die anderen sprechen sich dagegen aus. Einen konkreten Termin für die seit 2018 vertraglich vereinbarte Umgehung gibt es bislang nicht.
- Hilden – A3/A40 – Ausbau zwischen Hilden und Ratingen-Ost: Die A3 soll sechsspurig ausgebaut werden, die konkrete Maßnahme auf neun Kilometern Länge befindet sich noch in der Planung.
- Hilden – A3/A46 – Ausbau Kreuz Hilden: Im Zuge des A3-Ausbaus muss natürlich auch das Kreuz Hilden an die sechs Spuren angepasst werden. Ein Termin für den Baubeginn ist auch hier bislang nicht bekannt.
- Hilden – A3 – Ausbau zwischen Hilden und Leverkusen-Opladen: A3-Ausbau, der Dritte. Auf 15 Kilometern Länge soll auch dieser Abschnitt auf sechs Spuren erweitert werden.
- Hückeswagen – B237n – Neubau Ortsumgehung: Seit 2008 läuft bereits das Planfeststellungsverfahren, einen Termin für den Baubeginn gibt es auch weiterhin nicht. Der Mann, der die Umgehung ursprünglich geplant hat, feierte im vergangenen Jahr seinen 90. Geburtstag.
- Krefeld – B288 – Ablastung und Neubau Rheinbrücke: Eine Berechnung Anfang 2023 kam zu dem Ergebnis, dass die Brücke, die 1936 erbaut wurde, dringend ersetzt werden muss. Bis in die 2030er-Jahre wird der Neubau dauern, auf der bestehenden Brücke wird es bis dahin zu harten Einschränkungen kommen.
- Leverkusen – A1/A3 – Ausbau der A1/A3 in Leverkusen: Von einer der größten und herausforderndsten Baumaßnahmen der nächsten beiden Jahrzehnte ist die Rede. Und es regt sich Widerstand. Ein Bündnis setzt sich dafür ein, dass oberirdisch keine weiteren Flächen dem Autobahnausbau geopfert werden sollen.
Natürlich gibt es noch weitere Baustellen, die nicht durch die Autobahn GmbH oder Straßen.NRW verantwortet werden. Wir erheben daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit.