Ursprünglich ging die Bahn davon aus, die Probleme noch vor dem Wochenende in den Griff zu bekommen. Gestern tauchten aber neue Schwierigkeiten auf. Laut Bezirksregierung Arnsberg wurde beim Verfüllen des Stollens mit 220 Kubikmetern Baustoff weitere Hohlräume entdeckt, weshalb die Fachleute den historischen Stollen jetzt bis mindestens Freitag im 24-Stunden-Betrieb untersuchen wollen.

Die ersten unterirdischen Hohlräume in 16 Metern Tiefe waren am Mittwoch bei Untersuchungen eines Baugrundstückes entdeckt worden. Wegen der Nähe zu den westlichen Hauptgleisen am Essener Bahnhof wurde der Bahnverkehr auf der vielbefahrenen Strecke sofort eingeschränkt.

Die Arbeiten gestalten sich besonders schwierig, da amtliche Dokumente oder Karten über den Stollenverlauf, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts betrieben wurde, nicht mehr vorliegen. "Eine Aussage zur Dauer der weiteren Untersuchungen kann noch nicht getroffen werden. Jetzt hängt alles von den weiteren Prüfbohrungen ab", sagte ein Sprecher der Bezirksregierung.

Wichtige Änderungen bis Freitag:

Zwischen Dortmund und Duisburg sowie in der Gegenrichtung werden die Züge über Gelsenkirchen und Oberhausen umgeleitet. An den Hauptbahnhöfen Bochum, Essen und Mülheim halten bis Freitag keine ICE- und keine IC-Züge außer jenen, die planmäßig in Essen beginnen oder enden.

Die Umleitungen im Regionalverkehr wurden unterdessen aufgehoben, allerdings müssen die Reisenden hier mit Verspätungen von rund einer Viertelstunde rechnen.

Im S-Bahnverkehr fährt die S 3 nur zwischen Oberhausen und Mühlheim-Styrum sowie zwischen Essen-Steele Ost und Hattingen Mitte. Die S 9 fährt auf der Strecke Wuppertal-Haltern normal, die Kurztakt-Züge fahren allerdings nicht bis Bottrop sondern nur zwischen Wuppertal und Essen. Die S 1 fährt normal mit einem zusätzlichen Halt in Mülheim West, um den umgeleiteten Fernverkehr anzubinden. Die Bahn empfiehlt, sich vor Reiseantritt im Internet unter www.bahn.de über aktuelle Entwicklungen zu informieren.