Düsseldorf/ Roermond Asbest: Giftstoffe könnten sich im Boden ablagern
Düsseldorf/ Roermond · Für die niederländischen Umweltbehörden geht die Arbeit in Roermond weiter. Nachdem die Feuerwehr den Brand gelöscht hat, muss nun überprüft werden, inwieweit Schadstoffe in die Böden gelangt sind.
Die Innenstadt Roermonds ist daher noch bis kommenden Samstag gesperrt. Oliver Nestler, Diplom-Chemiker der Analytischen Task Force (AFT) in Dortmund, erklärt das Prozedere in Deutschland: "Wenn bei einem Brand Asbest im Spiel ist, handelt es sich für die Feuerwehren immer um einen Gefahrstoffeinsatz", erklärt er. "In der ersten Phase gilt es dann, den Brand zu löschen, den betroffenen Bereich abzusperren und die Bürger zu warnen." In der zweiten Phase dann kommen die zuständigen Umweltbehörden zum Einsatz. Sie müssen überprüfen, wie stark die Böden mit dem Asbest belastet sind.
Durch den Regen und das Löschwasser können die Stofffasern in den Boden sickern. Dort seien sie zunächst ungefährlich, weil sie aus der Luft gewaschen wurden, doch könnten sie dort erneut zur Gefahr werden, erklärt Peter Schütz vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) NRW. "Sind die Partikel etwa auf Bauland niedergegangen, könnten diese wieder in die Luft gewirbelt werden, sobald der Boden abgetragen wird."
In NRW nimmt das Landesumweltamt daher in solchen Fällen Bodenproben, um die Belastung zu überprüfen. "Es gibt die goldene Regel: Boden, der mit Asbest kontaminiert ist, muss entsorgt werden", sagt Peter Schütz. Das sei nicht eilig, da der Asbest erst einmal im Boden eingeschlossen sei. Doch sobald er wieder an die Luft kommt, wird es riskant. Das Problem sollte man daher nicht aufschieben sondern belasteten Boden direkt abtragen.