Nüchtern betrachtet ist die Entscheidung des Montessori-Trägervereins nachvollziehbar: Dass im ländlichen Borth eine für die Montessori-Pädagogen offenbar entscheidend ruhigere und freundlichere Atmosphäre herrscht als in der Weseler Innenstadt, wird niemand ernsthaft bestreiten. Doch müssen sich Verwaltung und Politik die Frage gefallen lassen, ob man dem Trägerverein wirklich kein anderes Alternativangebot machen konnte. Fakt ist, dass Wesel die Suche der expandierenden Schule nach einem geeigneten Standort über Jahre hinweg nur halbherzig unterstützt hat. Erst als 2012 urplötzlich mit Rheinberg ein ernsthafter Konkurrent auf den Plan trat, stieg plötzlich im Rathaus das Interesse, die Schule zu halten. Es bleibt abzuwarten, ob der Imageverlust durch die Ansiedlung einer Internationalen Schule, wie von der Bürgermeisterin in Aussicht gestellt, gemildert werden kann. KWN