DüsseldorfNRW: 2,8 Millionen Menschen sind armutsgefährdet
Die rot-grüne Landesregierung will im nächsten Jahr ein bis 2020 angelegtes Programm "Gegen Armut und soziale Ausgrenzung" erarbeiten. Dies kündigte Arbeits- und Sozialminister Guntram Schneider (SPD) in der Landtagsdebatte über den Sozialbericht 2012 an. Demnach gelten in NRW 2,8 Millionen Menschen als armutsgefährdet, darunter 643 000 Minderjährige — 200 000 Kinder mehr als 2010. Als armutsgefährdet gelte, wer weniger als 60 Prozent des Einkommens der Gesamtbevölkerung zur Verfügung habe. In NRW liege diese Grenze derzeit bei 833 Euro, so Schneider, der beklagte, dass im Bund bei den Armutsangaben "getäuscht und vertuscht" werde. Er hoffe, dass der neue Sozialbericht der Bundesregierung "nicht zu sehr geschönt" werde.