Köln Anklage gegen Raser nach tödlichem Autorennen

Köln · Eine Radfahrerin, ein junger Mann auf seinem Rad und ein Fahrgast im Taxi - drei Menschen haben in diesem Jahr in Köln ihr Leben unschuldig durch mutmaßlich illegale Autorennen verloren. Zwei junge Männer stehen wegen des Taxi-Unfalls demnächst wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht. Die Anklage sei zugestellt, sagte gestern ein Sprecher. Wann der Prozess gegen die 19 und 20 Jahre alten Beschuldigten beginne, stehe nicht fest.

Einer der beiden Angeklagten soll Ende März mit seinem Auto über eine rote Ampel gerast sein und dann ein Taxi gerammt haben. Ein darin sitzender Fahrgast erlitt so schwere Verletzungen, dass er später daran starb. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagten sich vor dem Unfall ein Rennen geliefert hatten.

Nicht der erste Todesfall in Köln: Im April kam eine 19 Jahre alte Radfahrerin ums Leben, als der Wagen eines Rasers von der Straße abkam und auf den Radweg schleuderte. Dort kollidierte er mit der Frau - sie starb wenige Tage später im Krankenhaus. Zwei 21 und 22 Jahre alte Männer sind wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. In einem weiteren Fall starb ein 26 Jahre alter Radfahrer, nachdem er vom Wagen eines Rasers erfasst worden war. Hier ist noch keine Anklage erhoben.

Die Gewerkschaft der Polizei vermutet, dass es eine höhere Dunkelziffer gibt. "Wir haben viele ungeklärte Verkehrsunfälle, die nachts bei wenig Verkehr auf Autobahnen passieren", sagt ein Sprecher. Illegale Autorennen seien schwierig nachzuweisen, es fehle an Personal und Zeit für intensivere Recherche.

(dpa)
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