Duisburg Ärzte werben für Notruf 116117

Duisburg · Wer außerhalb der Praxiszeiten medizinische Hilfe braucht, aber kein Notfall ist, soll die bundesweite Bereitschaftsdienstnummer 116117 anrufen. Hier vermitteln medizinisch geschulte Mitarbeiter Patienten an Arzt oder Apotheke vor Ort. Seit einigen Jahren gibt es die Nummer, doch nur wenige kennen sie, wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) einräumt. "Aus Patientenbefragungen wissen wir, dass die Bereitschaftsdienstnummer trotz der sieben Millionen Anrufe im vergangenen Jahr nur wenig bekannt ist", sagte KBV-Chef Andreas Gassen gestern beim Besuch der Arztrufzentrale in Duisburg, bei der alle Anrufer aus NRW landen. Damit sich das ändert, wollen Ärzte die Notrufnummer bekannter machen.

Noch werden die Notfallpraxen der niedergelassenen Ärzte und die Notfallaufnahmen der Kliniken oft nebeneinander betrieben. Das Land mahnt "Portalpraxen" an: Hier gibt es einen gemeinsamen Tresen für Klinikambulanz und ärztlichen Bereitschaftsdienst. So sollen Patienten schneller als bisher an den richtigen Arzt gelangen. Dazu müssten sich die Krankenkassen aber an der Finanzierung beteiligen, mahnt Frank Bergmann, Chef der Kassenärzte Nordrhein. Allerdings kann die Reform weitere Wege für die Patienten bedeuten: "Sicher ist, dass wir nicht an jedem Klinikstandort eine solche Einrichtung brauchen. Das wäre weder notwendig noch wirtschaftlich", so Bergmann. Künftig könnte es rund 60 Portalpraxen in Nordrhein geben. In Neuss und Grevenbroich gibt es diese bereits.

(anh)
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