Düsseldorf ADAC-Test: Krefelder See stark mit Darmkeimen belastet
Düsseldorf · Der ADAC stuft die Wasserqualität zweier Badeseen in NRW als bedenklich ein. Bundesweit hat der Automobilclub 41 kleinere Badeseen getestet und dabei die Belastung der Gewässer mit Darmkeimen untersucht. Verlierer der zehn in NRW getesteten Seen sind der Elfrather Badesee in Krefeld und der Horstmarer See in Lünen. Der Elfrather See weist laut ADAC die schlechteste Wasserqualität auf. Die Belastung mit Darmkeimen sei bedenklich. Der ADAC warnt vor dem Sprung ins kühle Nass. Zum Zeitpunkt der Messung hätten sich dort bis zu 100 Wildgänse am See, auf der Liegewiese und im Uferbereich aufgehalten. Überall hätten Kot und Federn herumgelegen.
Der Stadt sind die Umstände dort bekannt. Allerdings sei die Stadt bei den regelmäßigen Pflichtkontrollen zu anderen Ergebnissen mit niedrigeren Darmkeimwerten gekommen, erklärte Sprecher Manuel Koelker. Auch die aktuellen Testergebnisse der Behörden bescheinigen dem See seit 2009 eine gute Wasserqualität. 2008 wurde er allerdings mit mangelhaft bewertet. Die Werte haben damals also nicht den EG-Richtlinien entsprochen. Die ADAC-Ergebnisse wolle die Stadt nicht anzweifeln. Das Gänsekot-Problem gebe es tatsächlich. "Die Besucherzahl ist verschwindend gering", sagte Koelker. Mit Schildern weise die Stadt auf "schwankende Wasserqualität" hin. Baden sei aber möglich, betonte der Stadt-Sprecher.
Unter den Badegästen hat sich das Problem längst herumgesprochen. Eine Besucherin sagte, dass sie gerade deshalb besonders gerne an diesen See gehe, weil so wenig los sei. Eine andere entspannte sich gemeinsam mit ihren Kindern, die im See badeten. Sorgen wegen des Tierkots machte sie sich nicht.
Sehr viel größer fällt die Überraschung über die Testergebnisse in der Stadt Lünen aus. Dass der dortige Horstmarer See die Note "bedenklich" bekommt, entspreche nicht den stadteigenen Messergebnissen, sagte Thomas Herkert, Leiter des Bereichs Stadtgrün und verantwortlich für den Badesee. Der ADAC misst nach eigenen Angaben die Konzentration von Darmkeimen vor allem im flachen Wasser. Dies sei der Bereich, in dem sich die Kinder aufhalten. Sie hätten ein erhöhtes Infektionsrisiko durch bedenkliche Keimkonzentrationen. Die Vertreter der Verlierer-Städte messen nach den offiziellen Richtlinien in ein Meter tiefem Wasser.
Es gibt aber auch gut beurteilte Badestellen in Nordrhein-Westfalen. Zu ihnen zählt neben dem Fühlinger See in Köln auch der Halterner Stausee in Haltern am See. Stadtsprecher Thomas Gerlach freut sich über das Ergebnis. Neu sei dies aber nicht. Der Stausee schneide regelmäßig gut ab bei Tests. Der Halterner Stausee ist ein Trinkwasserschutzgebiet und werde entsprechend gepflegt. Werbung brauche die Stadt keine machen für das saubere Wasser. "Der See ist immer voll", sagt Gerlach.
