Duisburg A 40-Brücke bleibt erstmal gesperrt

Duisburg · Wie lange, ist allerdings weiter unklar. Straßen NRW verteidigt sein Vorgehen.

Seit Mittwochnachmittag ist die A 40-Rheinbrücke Neuenkamp in Duisburg gesperrt. Weil bei einer Kontrolle Risse in einer Seilverankerung entdeckt wurden, sprach sich ein Expertengremium aus Statikern und Ingenieuren von Straßen NRW für die sofortige Schließung aus - mitten im Feierabendverkehr um 17 Uhr. Lange Staus waren die Folge.

Auch wer gestern Morgen vom Niederrhein ins Ruhrgebiet fahren wollte, stand erst einmal. Die A 42 war in Fahrtrichtung Duisburg ab dem Kreuz Kamp-Lintfort dicht. Auch auf den innerstädtischen Alternativrouten in Duisburg gab es zeitweise kein Durchkommen. Von der Rheinhausener Brücke der Solidarität staute sich der Verkehr zurück bis zur A 40. Auch die Route über die Ruhrorter Brücke war in beiden Fahrtrichtungen verstopft. Viele Lkw versuchten über die B288 in Krefeld den Rhein zu überqueren, standen aber ebenfalls im Stau.

Zwar waren in den vergangenen Monaten schon immer wieder Haarrisse im Innenraum der Brücke entdeckt worden. "In diesem Fall befindet sich der Riss allerdings an einer besonders kritischen Stelle, an der extreme Kräfte wirken", sagte Andreas Raedt, Abteilungsleiter Betrieb und Verkehr in der Straßen NRW-Niederlassung Krefeld, gestern bei einem Ortstermin. "Wären weiter Autos über die Brücke gerollt, wäre es nicht auszuschließen gewesen, dass der Riss sich vergrößert und noch größere Schäden verursacht."

Wie lange die Sperrung noch aufrecht erhalten werden muss, sei immer noch völlig unklar. Aktuell liefen Untersuchungen, sagte Raedt. Erst wenn diese abgeschlossen seien, könne Straßen NRW ein Sanierungskonzept entwickeln. "Und erst dann lässt sich eine Aussage darüber treffen, wann wieder Verkehr über die Brücke rollen kann." Wie lange die Untersuchung dauert, hänge von Art und Umfang der Schäden ab.

Derweil kritisierte der neue NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst die rot-grüne Vorgängerregierung für ihr Zögern. "Die Sperrung der Rheinbrücke Neuenkamp ist ein weiteres Beispiel dafür, was passiert, wenn eine überlastete Infrastruktur über einen so langen Zeitraum nicht bedarfsgerecht erneuert wird", sagte Wüst unserer Redaktion. Er betonte aber, dass die Sperrung trotz der Belastungen für Anwohner, Pendler und den Duisburger Hafen dennoch unerlässlich sei.

(th)
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