Hausmittel Alles über Zitronensäure

Zitronensäure ist günstig, nachhaltig und vielseitig einsetzbar. Wir haben das Hausmittel unter die Lupe genommen und verraten, wie es sich am effektivsten einsetzen lässt.

Zitronensäure im Haushalt: Zehn Tipps für die Nutzung des Hausmittels
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Zehn Tipps für die Nutzung von Zitronensäure

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Foto: Shutterstock/Ekaterina43

Was ist eigentlich Zitronensäure?

Zitronensäure gehört neben Natron, Soda, Essig und Kernseife zu den fünf Wundermitteln, die in keinem Haushalt fehlen sollten. Denn sie ist vielfältig einsetzbar, sehr effektiv und noch dazu biologisch abbaubar. 

Chemisch betrachtet ist Zitronensäure ist eine farblose, wasserlösliche Festkörpersäure. Als Stoffwechselprodukt tritt sie in allen Organismen auf, und in der Natur ist sie die am meisten verbreitete Säure. So ist sie längst nicht nur in Zitronen, sondern auch in Äpfeln, Birnen und  Kirschen zu finden. Dass die Zitrone ihre Namensgeberin ist, verdankt die Säure dem Apotheker Carl Wilhelm Scheele. Ihm gelang es vor mehr als 200 Jahren, die Säure aus Zitronensaft zu gewinnen.

Auch heute ist es noch üblich, dass auf der Verpackung von Zitronensäure eine Zitrone zu sehen ist. Tatsächlich handelt es sich aber fast immer um ein industriell hergestelltes Produkt. Zu kaufen ist die Säure als Zitronensäurepulver oder in flüssiger Form. Wer die Wahl hat, sollte sich für das Pulver entscheiden. Denn es ist deutlich ergiebiger, kann einfach in Wasser aufgelöst werden und kommt nicht in einer Kunststoffverpackung daher.

Diese Anwendungsbereiche mit Zitronensäure sollten Sie kennen

Zitronensäure hilft gegen Kalkflecken – das ist allgemein bekannt. Aber sie kann noch weit mehr:

Einsatzgebiet „Waschküche“

So lässt sich aus Zitronensäure zusammen mit Soda und Natron ein günstiges, effektives und ökologisches Waschmittel herstellen, heißt es auf der Website smarticular.net. Vor allem aber ist Zitronensäure ein anerkannter Fleckentferner bei weißer Wäsche und schmantigen Hemd- und Blusenkragen. Dazu einfach zwei Esslöffel Zitronensäure-Pulver in zwei Litern Wasser auflösen und die Wäsche darin eine Stunde lang einweichen. Danach ohne zu trocknen wie gewohnt waschen. Bei sehr hartnäckigen Flecken den Vorgang wiederholen.

Auch bei gelben Schweiß- oder Deo-Flecken im Achselbereich von weißen Oberteilen, verspricht Zitronensäure Abhilfe. In diesem Fall rund 15 Gramm Zitronensäure in einem Liter warmen Wasser auflösen und das Oberteil darin für etwas vier Stunden einweichen, rät Herausgeber smarticular.net in seinem Buch „Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie“. Dort wird noch eine weitere Einsatzmöglichkeit an der Waschmaschine aufgelistet: Drei bis fünf Teelöffel des Pulvers in einem Liter Wasser ergeben einen sehr guten Weichspüler. Ein bis zwei Dosierkappen davon sorgen für ein flauschiges Gefühl. Aber: Da Zitronensäure eine leicht bleichende Wirkung hat, möglichst nur bei heller Wäsche einsetzen.

Einsatzort Küche

Auch in der Küche ist Zitronensäure vielfältig verwendbar. Zusammen mit Soda, Natron und Spülmaschinensalz lässt sich etwa ein Kilogramm Spülmaschinenpulver herstellen. Und zusammen mit Wasser und Alkohol wird aus der Zitronensäure Klarspüler für die Geschirrspülmaschine, schreibt smarticular.net.

Zitronensäure ist darüber hinaus auch ein Konservierungsmittel. Beim Einkochen von Obst oder der selbstgemachten Marmelade daher nicht den Zitronensaft vergessen – und fehlt mal die Zitrone geht auch ein Spritzer Zitronensäure.

Mit Zitronensäure, Zucker und etwas Natron lässt sich auch Brausepulver ganz einfach selbst herstellen. Allerdings heißt es hier, auf die Dosierung zu achten, da die Säure ansonsten den Zahnschmelz angreift.

Apropos angreift: Auch schlechten Gerüchen in Kunststoffdosen sagt Zitronensäure den Kampf an. Dazu ein wenig Pulver in etwas Wasser auflösen, damit einen Lappen tränken und mit ihm die betroffene Stelle gründlich abreiben.

Einsatzbereich Badezimmer

Wer kein Geld für überteuerte Körperpflegeprodukte ausgeben möchte, sollte es ebenfalls mal mit Zitronensäure versuchen. So lässt sich mit dem Saft einer frisch gepressten Zitrone das Haar schonend und kostengünstig aufhellen. Dazu den Saft auf das Haar auftragen, ein Handtuch um den Kopf wickeln oder sich in die Sonne setzen. Nach einer Stunde Einwirkzeit auswaschen, fertig.

Bei sehr fettigem Haar kann Zitronensaft nach der Haarwäsche auch als Spülung verwendet werden. Der Vorteil zu den meisten gekauften Spülungen: Der Zitronensaft muss nicht mal ausgespült werden.

In Kombination mit etwas Milch auf einem Kosmetikpad wird aus einem Spritzer Zitronensaft übrigens die perfekte Abschmink-Flüssigkeit. Und zum echten Hingucker wird Zitronensäure, wenn sie zusammen mit anderen Rohstoffen zu Badpralinen hergestellt wird. Rezepte finden sich in großen Mengen im Internet. Die Zutatenliste variiert, doch Zitronensäure gehört fest dazu.

Zitronensäure zum Putzen

Ob Küche oder Bad – wo viel Wasser läuft, bilden sich über kurz oder lang Kalkflecken, die mit Zitronensäure ganz schnell beseitigt werden können. Dazu einfach Zitronensäure in Wasser auflösen, einen Lappen damit tränken und über die betroffenen Flächen wischen. Wer es besonders ökologisch haben will, presst vor dem Putzen eine Zitrone aus, verdünnt den Saft mit Wasser, gibt einen Spritzer Spüli hinzu und sprüht damit Duschkabine, Badewanne, Spüle und Co. ein. Aber Vorsicht: Emaille und Marmor-Flächen mögen Säure – egal welche – überhaupt nicht.

Stark verschmutzte Mikrowellen sind dagegen ein willige Putzgebiet für Zitronensäure. Genauer gesagt für Zitronenscheiben. Sie werden in einer Schüsseln in der Mikrowelle für zwei bis drei Minuten auf höchster Stufe erwärmt. „Danach lässt sich die Mikrowelle leicht reinigen und duftet angenehm nach frischen Zitronen“, verspricht das Buch „Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie“. Einen Versuch ist es wert.

Gleiches gilt für die Empfehlung von waschbaer.de: Drei Esslöffel Zitronensäure in die Toilettenschüssel geben und sie mindestens drei Stunden wirken lassen – dass soll angeblich Urinstein den Garaus machen. In jedem Fall lässt sich aus Zitronensäure, Spülmittel, Wasser und Stärke ein WC-Reiniger selbst herstellen. Rezepte gibt es wiederum im Internet.

Zitronensäure zum Entkalken: Hier entfaltet sie ihre Wirkung

Waschmaschinen leben länger – wenn sie regelmäßig mit Zitronensäure entkalkt werden. Einfach etwa sechs bis acht Esslöffel direkt in die leere Maschine geben und bei möglichst niedriger Temperatur ganz normal durchlaufen lassen, rät utopia.de. Das Ganze funktioniert bei der Spülmaschine übrigens genauso.

Verkalkte Strahlregler (Perlatoren) und Duschköpfe dagegen lassen sich am besten vom Kalk befreien, wenn sie in eine Lösung aus Zitronensäure und Wasser eingelegt werden. Natürlich lässt sich das gleiche Ergebnis auch mit Essig erzielen. Essigsäure hat allerdings den Nachteil, dass sie Gummi angreift. Wer also zu faul ist, Gummidichtungen und Co zu entfernen, sollte lieber zur Zitronensäure greifen.

Die beste Methode, mit Kalk verkrustete Wasserhähne wieder zum Glänzen zu bringen, lautet: Einen Lappen in der Zitronensäure-Wasser-Lösung tränken, um die Kalk-Stellen wickeln und einwirken lassen. Bei Bedarf die Prozedur wiederholen.

Viele Hersteller von Zitronensäure werben übrigens damit, dass auch Kaffeemaschinen, Wasserkocher oder Dampfbügeleisen gut mit der Säure entkalkt werden können. Die Website chemie.de rät dagegen ab. Der Grund: Bei steigender Temperatur bildet sich wasserunlösliches Calciumcitrat, das die Rohrleitungen verstopfen kann. Deshalb hier besser Essig nutzen.

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