Homestories Urlaubsfeeling und bunte Farben: Annes und Marcels Homestory

Eine freundliche Atmosphäre, bunte Farbakzente und ein Hauch von Urlaub: Anne und Marcel luden uns in ihr Haus nach Viersen ein.

 Schöne Farbakzente und maritime Atmosphäre erwarten den Besucher im Zuhause von Anne und Marcel. Eine wunderschöne Apfeltapete ziert eine Wand der Küche.

Schöne Farbakzente und maritime Atmosphäre erwarten den Besucher im Zuhause von Anne und Marcel. Eine wunderschöne Apfeltapete ziert eine Wand der Küche.

Foto: Ronny Hendrichs

<p>Eine freundliche Atmosphäre, bunte Farbakzente und ein Hauch von Urlaub: Anne und Marcel luden uns in ihr Haus nach Viersen ein.

Ein bunter und originell gestalteter Briefkasten begrüßt die Besucher im Zuhause von Anne und Marcel. Die Klinge ist mit Pfeilen markiert. "Und trotzdem finden manche Leute sie nicht", lächelt Anne. Mit den ersten Schritten taucht man ein in eine maritime Atmosphäre und kommt gleich ein wenig in Urlaubsstimmung. Obwohl die Räume ganz unterschiedlich gestaltet sind, das maritime Thema blitzt immer wieder auf. "Wir holen uns das Meer ins Haus", sagt Marcel.

Die hellen Bodenfliesen geben das Gefühl von Sand, blaue Farbe an der Wand und viele Dekorationen und Bilder vom Wasser schaffen eine entspannte Atmosphäre. Ein bisschen wie Urlaub zu Hause sollen die Räume wirken. "Wenn ich aus dem Schlafzimmer schaue, komme ich mir wirklich manchmal vor wie an der Ostsee", erzählt Marcel. In einer solchen Umgebung fällt das Entspannen und Erholen viel leichter.

Tapete statt Fliesenspiegel

Für die Gestaltung ist Anne zuständig. Sie ist der kreative Kopf, hat meist schon eine bestimmte Vorstellung davon, wie der Raum aussehen könnte und scheut auch nicht vor Neuheiten oder ausgefallenen Mustern zurück. Im "roten Zimmer", der Küche, ziert eine weiß-rote Apfeltapete eine Wand. "Ich gehe meist gezielt einkaufen und weiß schon genau, was ich will", sagt Anne. Ausgefallene Sachen findet sie meist im Internet. Manchmal ist Marcel ein wenig skeptisch und kann sich nicht so recht vorstellen, wie es aussehen könnte. "Aber die Erfahrung hat mich gelehrt, dass es immer gut aussieht", sagt er. Und so lässt er Anne bei der Gestaltung freie Hand. Die Apfeltapete ist nicht der einzige Hingucker in der Küche. Statt einem Fliesenspiegel hängt eine Tapete mit Struktur an der Wand, die mit Latexfarbe gestrichen wurde. "Dadurch lässt sie sich ebenso leicht abwaschen wie Fliesen", sagt Anne.

Da die Wand und die Tapete schon einmal rot waren, wurde das Farbkonzept durchgezogen: Toaster, Wasserkocher und Dekorationen sind ebenfalls rot. Ein selbstgemachtes rotes Herz ziert eine Ecke der Küche. "Das hat uns mein Stiefvater zur Hochzeit geschenkt. Er ist sehr kreativ und hat uns auch unseren Briefkasten gebastelt. Wenn wir tapezieren oder eine Lampe aufhängen müssen, rufen wir meistens bei ihm an", lächelt Anne.

Möbelstücke mit individueller Note

Aber auch die Viersenerin ist handwerklich begabt. Seit ihre größte Tochter Lotta auf der Welt ist, hat Anne das Nähen für sich entdeckt. Kinderkleidung, Gardinen oder Taschen werden in ihrem Arbeitszimmer neben der Küche hergestellt. Steht man vor dem Regal mit ihren Arbeitsmaterialien, kommt man sich fast vor, wie in einem Geschäft: eine riesige Auswahl an bunten und außergewöhnlich gemusterten Stoffen finden darin Platz.

Annes Hobby findet sich auch an manchen Stellen im Haus wieder. Die Gardinen passen perfekt zum Farbkonzept des jeweiligen Zimmers, ein altes Sofa bekam einen frischen Look durch einen neuen Bezug und in den Kinderzimmern hängen ganz besondere Stoffbilder mit originellen Motiven. "Ich male das Motiv vor und bügele dann die einzelnen Schichten auf das Bild", erklärt Anne. Auf diese Weise entstehen kleine Kunstwerke, die die Zimmer schön ergänzen.

Auch so mancher Schrank hat eine Verschönerung durch Stoff erfahren. Die Ikea-Schränke im Flur hatten ihre besten Zeiten schon hinter sich. Also hat Anne kurzerhand die Türen mit Flies beklebt und mit Stoff bespannt. Auf diese Weise bekommen die Möbelstücke eine ganz individuelle Note. "Bei Ikea-Schränken tut es auch nicht weh, wenn man selbst Hand anlegt", sagt Marcel.

Funktionen der Räume wechseln

Eine helle Einrichtung und Wohlfühlatmosphäre ist den beiden in ihrem Zuhause wichtig. Dass die Fliesen im Erdgeschoss an Sand erinnern, ist kein Zufall, war aber dennoch nicht von Anfang an geplant. Obwohl die Familie erst seit fünf Jahren in dem Haus wohnt, ist bereits der ein oder andere Raum umgestaltet worden oder hat eine andere Funktion bekommen. Das Schlafzimmer war bereits Arbeitszimmer und Gästezimmer, das Arbeitszimmer Büro und eines der Kinderzimmer Ankleideraum. "Wir haben in unserem Haus schon in vielen Räumen gewohnt", lacht Marcel. Mit der neuen Funktion bekommt ein Raum immer eine neue Gestaltung. "Mein Arbeitszimmer war in schwarz-weiß gehalten. Als es zum Schlafzimmer umfunktioniert wurde, musste auch eine neue Farbe her, weil Schwarz für einen solchen Raum zu düster ist", sagt Anne. Nun ziert ein frisches Türkis den kuscheligen Raum.

Manchmal gibt es auch einen Auslöser für die weitere Ausstattung eines Zimmers. Im Arbeitszimmer hängt eine weiße Lampe mit grünem Blättermuster. Anne suchte lange nach der perfekten Tapete, um den Einrichtungsgegenstand richtig zur Geltung kommen zu lassen und fand sie. Nun geht die ungewöhnliche Lampe in die ungewöhnliche Tapete mit ebenfalls hellgrünem Blättermuster über.

Inspirationen findet Anne in Wohnzeitschriften und Blogs, manchmal lässt sie sich aber auch von neuen Produkten inspirieren und richtet vor dem Trend ein. "Bei den Fliesen in Holzoptik haben die Leute erst gefragt, was das sei und ob sie mit Schuhen darüberlaufen dürfen. Mittlerweile sieht man solche Fliesen häufig in Wohnungen", erzählt sie. Zunächst waren diese als Bodenbelag für das Badezimmer gedacht. "Wir wollten etwas "Warmes" für den Boden, Parkett war aber nicht geeignet für den Raum oder zu teuer. Also haben wir uns für die Fliesen in Holzoptik entschieden", sagt Marcel. Sie waren so zufrieden mit ihrer Entscheidung, dass sie den Teppichboden im Erdgeschoss ebenfalls durch diesen Bodenbelag ersetzten.

Endlos-Laminat im oberen Stockwerk

Aber auch in den restlichen Räumen des oberen Stockwerkes ist der Boden etwas Besonderes. Denn dort ist das Laminat endlos verlegt, das bedeutet, dass es in allen Zimmern in der gleichen Richtung liegt und praktisch nahtlos von einer Außenwand zur anderen verläuft. "Das war schon eine Herausforderung für unseren Parkettverleger, aber jetzt freue ich mich jedes Mal, wenn ich es von der Treppe aus sehe", sagt Marcel.

Obwohl die Zimmer farbenfroh und mit Mustern eingerichtet sind, wirken sie dennoch nicht überladen. "Wir haben meist einen Hingucker im Raum, zum Beispiel eine Wand mit einer gemusterten Tapete. Die weitere Gestaltung ist im gleichen Farbspektrum gehalten und es steht nicht zuviel herum", sagt Anne. Vollgestellte Räume könne sie nicht leiden. Wenn man wenig Stauraum hat, muss man sich Lösungen einfallen lassen. "Wir haben unsere Bücherregale durch einen Kindle ersetzt", lacht sie.

Liebevolle Details fallen beim Rundgang immer wieder ins Auge. Ob es kleine Holzfische sind, die im Flur über der Tapete angebracht sind, ein Netz mit Muscheln im Gäste-WC oder große und kleine, schön arrangierte Familienfotos am Übergang ins obere Stockwerk, das Haus ist mit Geschick und stimmigem Konzept eingerichtet. Das Lieblingszimmer von Anne und Marcel ist übrigens das Babyzimmer, derzeit der Raum der zwei Monate alten Mara. "Wir mögen das Zimmer sehr gerne, weil alle unsere Kinder einmal darin gewohnt haben", sagt Anne. Auch in diesem Raum sind Möbel und Dekoration aufeinander abgestimmt, die Vorhänge passen zum einfachen Sofa, das mit einem karierten Stoff überzogen wurde.

Bei der Innenausstattung ausgetobt

Beim Bau des Hauses gab es viele Vorschriften, die von der Stadt vorgegeben waren: es musste ein Satteldach sein, die Ziegel matt, die Fenster nicht zu auffällig und der Grundriss ähnlich, damit in der Neubausiedlung ein ordentliches Bild entsteht. Deswegen mussten sich Marcel und Anne in der Innenausstattung ihres Hauses austoben. Das hat sich mittlerweile zu einer Leidenschaft entwickelt. "Jedes Jahr gestalten wir einen Raum neu", sagt Marcel. Der nächste Kandidat ist das Esszimmer. "Wir wollen neue Stühle für den Esstisch und eine Bank aus Küchenoberschränken für die Wand, damit mehr Gäste Platz finden. Außerdem schauen wir nach einem schönen Apothekerschrank", sagt Anne.

Welche Stühle es werden, steht schon fest. Eine Neuauflage des Panton Chairs wurde am Schreibtisch ausgiebig auf den Sitzkomfort getestet und für gut befunden. In Grau und Weiß soll das Modell in Zukunft den weißen Esstisch mit den verschnörkelten Beinen ergänzen und die Polsterstühle, die zur großen Couch passen, ersetzen. Manchmal sind es einfach alltägliche Dinge, die einen Möbelkauf nötig machen. Der ungewöhnliche weiße Couchtisch sieht nicht nur gut aus: Weil Sohn Mats schnell anfing zu laufen, war ein abgerundeter Tisch einfach kinderfreundlicher. Zudem verstecken sich Lotta, Mats und vielleicht auch bald die kleine Mara gerne in dem weißen Rund.

Die Umgestaltung des Gartens und der Terrasse sind ebenfalls Projekte für das nächste Jahr. Wenn sie ein wirklich günstiges Grundstück finden würden, könnten sich Anne und Marcel sogar vorstellen, noch einmal zu bauen. Und nicht nur ein paar kleinere Fehler vermeiden und Erfahrungen einbringen, die beim ersten Bau gemacht wurden, sondern auch um Dach, Räume, Fenster und weitere grundlegende Gegebenheiten ganz allein zu bestimmen. Und natürlich wieder für eine freundliche, farbenfrohe und mit Liebe zum Detail abgestimmte Innengestaltung zu sorgen.

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