Homestories Cooles Retro in warmer Farbwelt — Lisas Homestory

In Weimar zeigt uns die junge Journalistin Lisa ihre ersten eigenen vier Wänden, in die sie jede Menge Herzblut und noch mehr Geschmack gesteckt hat.

<p>In Weimar zeigt uns die junge Journalistin Lisa ihre ersten eigenen vier Wänden, in die sie jede Menge Herzblut und noch mehr Geschmack gesteckt hat.

„Die meisten Stücke habe ich von meinen Großeltern geerbt – wie den großen Nussholzschrank, in dem ich meine Bücher aufbewahre“, sagt Lisa, als sie die Wohnungstür aufschließt. Es ist ihre erste eigene Wohnung. Dann stehen wir auch schon im Wohnzimmer ihrer Zweizimmerwohnung und blicken auf das imposante Möbelstück – eine Mischung aus Regal und Schrank – wegen der Türen, mit denen die Öffnungen teilweise verblendet sind. In diesem Ambiente wirkt das Stück sehr modern. Stylisch geradezu. Lisa lacht. „Im Haus meiner Großeltern wirkten die Sachen sehr altmodisch, typisch für diese Generation eben. Für mich war es ein großer Spaß, diese qualitativ hochwertigen Möbelstücke neu zu inszenieren.“

Das ist ihr gelungen. Der Bücherschrank ist aber längst nicht der einzige Hingucker in diesem Raum. Sondern jedes einzelne Detail. Erster spontaner Eindruck: Retro meets antik meets Art – eine interessante und sehr harmonische Mischung, die viele Reize bereithält. Ein besonderer Blickfang: die rote Retro-Pendellampe. „Die habe ich auf einem Flohmarkt in Leipzig erstanden, für sehr kleines Geld“, sagt Lisa, die in Leipzig studiert hat. „Das ist original DDR-Design. Glaubt mit immer keiner, wenn ich das erzähle.“ Verständlich, denkt man doch spontan eher an einen Designklassiker. Daneben gibt es wieder Erbstücke. Auch der runde Glascouchtisch und das schwarze Ledersofa stammen von Oma und Opa. Den Zweisitzer hat Lisa mit zwei Stoffbahnen abgedeckt, „damit das Schwarz nicht ganz so hart wirkt“.

Der dunkle Ton findet sich in dieser sonst so hellen und farbenfrohen Wohnung nur in der Wand hinter dem Sideboard aus den 60er Jahren wieder. Spätestens hier lässt sich die künstlerische Ader der Bewohnerin nicht mehr leugnen. „Aus selbstklebender, schwarzer Folie habe ich Dreiecke ausgeschnitten und an die weiße Wand geklebt. Das Ganze soll an ein Kunstwerk von Blinky Palermo erinnern.“ Das Sideboard stammt ebenfalls von den Großeltern. Genau wie „mein Hirtenboy“, den Lisa heiß und innig liebt. „Ich habe das Gefühl, dass er mich beschützt, ich mag seinen Blick. Und ich habe mir fest vorgenommen zu recherchieren, von welchem Maler das Ölgemälde, das eigentlich ‚Hirtenjunge’ heißt, stammt.“ In jedem Fall hat das Bild einen privilegierten Platz bekommen: Wenn die Sonne am Vormittag durch die Fenster scheint, treffen die Strahlen direkt auf sein Gesicht. Ein echter Hingucker im wahrsten Sinne.

Die safrangelbe Wand bietet dem Bild eine warme und würdige Umgebung, für sich genommen geradezu elegant und klassisch, ein cleverer Bruch. Im Ganzen wird aber eine klare Linie erkennbar. „Kombiniert habe ich die alten Möbel mit satten Farben – Safrangelb, Blau, Schwarz/Weiß – und extrovertierten Mustern“, sagt Lisa.

Eine Überraschung erwartet uns in der Küche. „Dieser Raum ist mein künstlerisches Highlight.“ Ein ,echter', selbstgedrippter Jackson Pollock in einer tiefen Wandnische zieht einen sofort in seinen Bann. Bei diesem Werk, das zugleich mit einem optischen Trick aufwartet, ging Lisa – wie in vielen handwerklichen Fragen – ihr Vater zur Hand. Von hinten leuchtet ein LED-Lichtband und illuminiert das Werk. „Viele meinen auf den ersten Blick, dass sich dahinter ein Fenster befindet, über das ich das Bild als Sichtschutz geklebt habe.“ Und so fällt den meisten Gästen gar nicht auf, dass die Küche in die alte Stadtmauer hineingebaut ist und deshalb gar keine Fenster hat. Die Stühle um den Esstisch mit den türkisblauen Sitzflächen sind übrigens Fundstücke vom Sperrmüll.

Dann geht es ins Schlafzimmer. Die Atmosphäre in diesem Zimmer ist eher ruhig und etwas kühler, die passende Stimmung, um zur Ruhe zu kommen. Aber auch hier gibt es spannende Details zu entdecken. „Mein Schlafzimmer habe ich in eine Vintage-Galerie verwandelt. Die wunderschöne große Patchwork-Tagesdecke, die meine Mutter gehäkelt hat, erinnert an sonnige Hippie-Tage. Und die Objekte und Bilder an der in warmem Grau gestrichenen Wand sind Erinnerungen an Künstlerfreunde und Freunde, die noch gar nicht wussten, dass sie Künstler sind.“ Außerdem hat die 55 Quadratmeter große Wohnung im Erdgeschoss eines sehr schönen und gut erhaltenen Altbaus eine großzügige Terrasse, die in den historischen Innenhof der umstehenden Gebäude führt. Auf ihr haben Lisas Outdoor-Sessel im Stil von Egon Eiermann Platz gefunden – ein prima Platz zum Lesen, Träumen und Relaxen.

Erinnert ihr euch noch an unseren Aufruf Zeigt eure Wohnung und gewinnt einen Hotel-Aufenthalt? Die Bewohner der Wohnung, die euch von unseren Top 5-Homestories am besten gefällt, belohnen wir mit einen Aufenthalt im Kunsthotel "ImperialArt" in Meran in Südtirol. Kommenden Donnerstag stellen wir euch den nächsten möglichen Gewinner vor. Die Top 5-Homestories könnt ihr via Homestory.de, Facebook und Pinterest herzen, liken und pinnen – und wir zählen fleißg mit. Sind alle fünf Homestories online, gibt es noch einmal ein abschließendes Voting auf Facebook. Wer insgesamt die meisten Likes, Pins oder Herzchen bekommt, gewinnt vier Übernachtungen für zwei Personen im "ImperialArt".

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