Homestory Sebastian ohne rechte Spalte Homestory: Helle Penthouse-Wohnung mit technischen Raffinessen

Lichtdurchflutete Räume, ein Balkon zum Wohlfühlen und ein Saugroboter: Sebastian und Nina luden uns in ihre helle Dachgeschosswohnung in Solingen ein.

 Sebastian und Nina zeigten uns ihre lichtdurchflutete Dachgeschosswohnung.

Sebastian und Nina zeigten uns ihre lichtdurchflutete Dachgeschosswohnung.

Foto: Ronny Hendrichs

<p>Lichtdurchflutete Räume, ein Balkon zum Wohlfühlen und ein Saugroboter: Sebastian und Nina luden uns in ihre helle Dachgeschosswohnung in Solingen ein.

Diese Homestory beginnt mit einer Überraschung. "In den Aufzug steigen und keinen Knopf drücken", lautete Sebastians Anweisung. Gesagt, getan. Als sich die Aufzugtüren öffnen, begrüßt er uns im Flur seiner Wohnung. Ein Penthouse-Apartment mit Aufzug sei natürlich ein Traum, sagt Sebastian. "Der Aufzug ist extrem praktisch. Als unser Sohn noch kleiner war, konnten wir mit dem Kinderwagen und den Einkäufen aus der Tiefgarage direkt in unsere Wohnung fahren." Vom Flur gelangt man in den lichtdurchfluteten, offenen Wohnbereich mit Ausblick auf den großen Balkon.

Seit 2012 wohnt Sebastian mit seiner Frau Nina und Söhnchen Jan in der 112 Quadratmeter-Wohnung. Weil die Eigentumswohnung im Dachgeschoss liegt, waren sich die beiden erst unsicher, ob die Schrägen zu viel Platz wegnähmen. "Aber da die Wohnung noch gebaut wurde, durften wir die Deckenhöhe selbst bestimmen", erzählt Sebastian. An einigen Stellen wurde ein Balken freigelegt, um nach oben mehr Raum zu haben, in anderen Bereichen verdeckt die Decke, was nicht gesehen werden soll. Das gibt der Dachgeschosswohnung etwas Besonderes. Man gewöhnt sich schnell daran: "In anderen Wohnungen wundere ich mich manchmal über die geringe Raumhöhe", sagt Sebastian.

Da das Haus durch den Aufzugsschacht getragen wird, konnten Nina und Sebastian nicht nur die Deckenhöhe, sondern auch die Raumaufteilung bestimmen. "Ich fand es total charmant, dass man so viel mitentscheiden konnte", sagt Sebastian. Ein offener Wohnbereich mit angrenzender Küche und direktem Zugang zu dem großzügigen Balkon war die Folge. Damit der Flur von den großen Fenstern im Wohnzimmer profitiert, wurden Glastüren eingebaut. Auf die Gartenarbeit verzichten Nina und Sebastian gerne. "Dafür verbringen wir bei gutem Wetter viel Zeit auf dem Balkon. Da wird der Tag schon draußen mit dem Frühstück begonnen", erzählt Nina.

Große Fotos erinnern an schöne Momente

Die Blumenkästen sind mit Pflanzen in leuchtenden Farben bestückt. "Eigentlich ist das die Winterbepflanzung, aber sie sehen noch so schön aus", lächelt Nina. Rund um die großen Fliesen schließen kleine Kieselsteine den Balkon ab. Weil der kleine Jan so viel Spaß mit diesen Steinchen hatte und sie regelmäßig verschwinden ließ, hat er jetzt eine eigene Kiste mit kleinen Kieselsteinen auf dem Balkon.

Weiße Wände in der Wohnung unterstützen den hellen Eindruck. "In der vorherigen Wohnung hatten wir eine gelbe Wand im Wohnzimmer. Nach einer Zeit hatten wir uns an der Farbe satt gesehen, aber dann doch nicht geändert. Das wollten wir dieses Mal vermeiden", erzählt Sebastian. Damit es trotzdem gemütlich aussieht, zieren große, bunte Fotos die Wände. Die selbstgeschossenen Erinnerungen sind eingerahmt oder auf Leinwand gezogen. Im Wohnzimmer fällt der Blick auf eine Straßenbahn in San Francisco, während die Wand im Esszimmer der Familie vorbehalten ist. Das magnetische Schlüsselbrett im Flur schmückt eine Aufnahme einer schier endlosen Straße am Grand Canyon.

Schräg gegenüber des Schlüsselbrettes entdeckt der Besucher einen in die Wand eingelassenen Schrank, selbst die Griffe verschwinden förmlich. Wer die Technik kennt (oder sie dem Homestory-Team zeigt) und die Türen öffnet, entdeckt einen in die Ecke angepassten Vorrats- und Abstellschrank. "Den haben wir von einem Schreiner machen lassen, damit er perfekt passt. Im Flur neben der Küche versteckt ein weiterer Wandschrank den Sicherungskasten und lässt verschiedene Tiefen verschwinden. Im Endeffekt ist es genauso teuer wie einen guten Schrank zu kaufen", sagt Sebastian.

Ein buntes Bild im Flur zieht die Blicke auf sich. Es ist eine gemalte Hommage an die Stadt Solingen, viele Wahrzeichen finden sich darauf. Die beiden Ohligser sind wieder in die Nähe ihres Geburtsortes gezogen und fühlen sich hier sehr wohl. Beide sind im gleichen Krankenhaus im Umkreis der Wohnung geboren und auch Söhnchen Jan erblickte hier das Licht der Welt. "Die Ohligser sind eigen. Wenn man in die Innenstadt fährt, fährt man immer nach 'Solingen' und nicht in die Innenstadt", erzählt Nina. "Ohligs hat sich noch eine kleine gemütliche Fußgängerzone mit Einzelhändlern erhalten. Hier gibt es noch den kleinen Metzger oder Blumenladen. Und von unserer Wohnung aus können wir zu Fuß dort einkaufen", ergänzt Sebastian.

Sonny, der Saugroboter

Ein Accessoire, das ebenfalls schon zweimal im Ohligser Krankenhaus war, hängt in Jans Kinderzimmer. Sein Urgroßvater hat zu Sebastians Geburt Jans Oma einen Spruch in kunstvoller Schrift gemalt und eingerahmt, den Nina dann zu Jans Geburt geschenkt bekam. Im Kinderzimmer sind die Möbel ebenfalls in weiß gehalten und mit fröhlich bunten Accessoires ergänzt. "Die lassen sich leicht austauschen, wenn Jan größer wird", sagt Nina.

In allen Räumen wurde entweder Parkett oder große, dunkelgraue Fliesen verlegt. Der Boden ist das Reich von Sonny, dem Gerät, das die Familie nie wieder missen möchte. Sonny ist ein Saugroboter, der sich um den Staub kümmert, wenn niemand zu Hause ist. Nina hatte bereits kurz nach dem Einzug über ein solches Gerät nachgedacht, den Gedanken aber wieder verworfen. Nach drei Wochen schlug Sebastian einen Saugroboter vor und zu Weihnachten kam Sonny in den Haushalt. "Er ist wirklich sehr praktisch, denn wir haben schnell gemerkt, dass man mit einem Kind in dieser Wohnung den lieben langen Tag saugen kann", sagt Sebastian.

Beim ersten Probelauf hat Nina noch mit einem Swiffertuch hinter Sonny her gewischt, aber schnell festgestellt, dass das unnötig ist. Lediglich schmale Ecken und zwischen Schränken muss noch selbst Hand angelegt werden. Mittels Sensoren, die in der Wohnung aufgestellt werden, weiß der Saugroboter, wo eine Wand ist und wann er in den nächsten Raum kommt. Stufen erkennt das Gerät ebenfalls. "Das habe ich auf dem Wickeltisch ausgetestet, mit ausgebreiteten Armen, falls er doch fällt", lacht Sebastian. Seinen Namen hat Sonny aus dem Film "I, Robot". "Unser Roboter ist auch ein Guter, deswegen passt das so gut", erzählt Nina. Und wirklich, als Sonny für ein Foto aus seiner Station gefahren kommt, entwickelt man sofort Sympathie für den kleinen, fleißigen Haushaltshelfer.

Der Saugroboter ist nicht die einzige technische Raffinesse in der Wohnung. "Wir waren allein drei Stunden beim Elektriker, um über die richtigen Steckdosen zu diskutieren", erzählt Sebastian. Die technischen Spielereien sind ihm sehr wichtig. So mussten in jeden Raum Netzwerksteckdosen, allein vier davon sind hinter dem Fernseher versteckt. Die Steckdosen sind nicht nur technisch ausgefeilt, sie haben auch eine praktische Besonderheit: sie leuchten, so das man im Dunkeln den Weg findet, ohne das Licht anzuschalten.

Beim Rundgang entdecken wir noch weitere technische Highlights: In den Badezimmern sind die Radios in die Wand eingelassen und die elektrischen Jalousien arbeiten selbstständig. Durch Sensoren und Temperaturanzeigen fahren sie im Sommer automatisch herunter, damit die Wohnung kühl bleibt, während sie im Winter viel Licht reinlassen und so beim Heizen sparen. Das Babyfon überträgt nicht nur Geräusche, sondern auch ein Bild, um einen kurzen Blick auf das schlafende Kind werfen zu können. Der vermeintliche Fernseher in der Küche erweist sich als flache Dunstabzugshaube, die auf diese Weise nicht beim Kochen stört.

Küche in verschiedenen Grautönen

Die graue Küche harmoniert farblich mit den Bodenfliesen, der ungewöhnliche Tisch in einer schlangenlinienförmigen Form ist ebenfalls ein Werk eines Schreiners. Farblich abgestimmt Stühle umrahmen den Tisch. Das diese so gut passen, ist allerdings Zufall. "Außer die baulichen Neuerungen wie Badausstattung oder Küche haben wir zum großen Teil die Möbel aus unserer alten Wohnung mitgenommen. Wir wollen uns nach und nach mit neuen Einrichtungsgegenständen eindecken", erzählt Sebastian. Das nächste Projekt ist ein neuer Wohnzimmerschrank. Schon allein deswegen, weil in den jetzigen kein größerer Fernseher passt. Dafür stöbert Sebastian im Internet, speichert sich Fotos oder findet in Möbelhäusern an Details Gefallen, so lange, bis er genau weiß, wie der Schrank auszusehen hat. "Diese Vorstellung soll dann unser Schreiner umsetzen."

Den Austausch der Möbel lassen die beiden ruhig angehen, haben sie doch mit dem Bau der Wohnung erst einen Entscheidungsmarathon hinter sich. "Wir haben uns so viele Häuser angesehen. Man fängt an, Wohnungen anders zu betrachten, wenn dir etwas bei Freunden gefällt, merkst du es dir. Wenn es dann ernst wird, gibt es so viele Dinge zu entscheiden. Im Bad gibt es ja nicht nur Waschbecken und Badewanne, sondern auch Handtuchhalter, Duschkopf oder Spiegelgröße. Da verbringt man schon die ein oder andere Stunde im Sanitärhandel", erzählt Sebastian. Aber sie seien mit dem Endergebnis sehr zufrieden, auch wenn natürlich jedes Extra auch extra gekostet hat.

Dass Sebastian und Nina sich für eine lange Zeit für diese Wohnung entschieden haben, zeigt die Ausstattung. So ist im Gästebad eine Dusche eingebaut, damit der zweijährige Jan später einmal ein eigenes Bad für sich hat. Wer würde auch schon freiwillig aus einer lichtdurchfluteten Penthouse-Wohnung mit wunderschönem Balkon, technischen Feinheiten und, nicht zu vergessen, eigenem Aufzug so schnell ausziehen wollen.

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